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Diese Seite wurde zuletzt aktualisiert am 02.07.2022 13:48:31 Uhr.

 




Rezensionen 
 
Verlage und Autoren, die an einer Rezension ihrer Werke zu den Themenkomplexen Thailand, und/oder Grenzwissenschaft an dieser Stelle interessiert sind, können mir diese gerne zusenden (meine Anschrift finden Sie im Impressum). Die Rezensionsveröffentlichung erfolgt in der Regel innerhalb von 2 bis 3 Wochen.
 

 
Bisher auf dieser Seite enthaltene Rezensionen:



Die UFO-Fallakten

UFO-Sichtungen & Analysen von UFO-Entführungen

Von Roland M. Horn


Es ist ziemlich still geworden – um das Thema UFOs. Jedenfalls hat man diesen Eindruck, wenn man die Tagespresse nach Artikeln zum Thema durchforstet. Das war vor einem halben Jahrhundert noch anders. Heute muss schon etwas ganz Spektakuläres vorliegen, wenn die Presse mal wieder einen Artikel über UFOs publiziert. Dies geschah beispielsweise in einer dpa-Meldung im Mai 2022. Am 17. Mai 2022 hatte es im US-Repräsentantenhaus nach mehr als 50 Jahren wieder eine Anhörung zu nicht identifizierten Luftphänomenen gegeben. Die Abkürzung dazu lautet UAP und steht für Unidentified Aerial Phenomena. Dieser Begriff wird vom US-Militär anstelle von UFO benutzt, ist jedoch faktisch identisch. Scott Bray, der Vizedirektor des Navy-Geheimdienstes ONI sagte während der Anhörung, dass es eine ganze Reihe unerklärlicher Beobachtungen gäbe. Bereits im Juni 2021 hatten die US-Geheimdienste einen Bericht vorgelegt, wonach es für rund 140 Fälle seit dem Jahr 2000 keine Erklärung gibt.

 

Wie man daraus sieht, ist das UFO-Thema immer noch so relevant und brisant wie in der Mitte des 20. Jahrhunderts. Bis heute konnte jedoch nicht bewiesen werden, ob zumindest einige der UFO-Sichtungen auf außerirdische, technische Fluggeräte zurückgeführt werden könnten. Auch in Deutschland gibt es einige Gesellschaften, die sich mit der Erforschung des UFO-Phänomens befassen. Die größten davon sind die GEP e.V. mit Sitz in Lüdenscheid, die DEGUFO e.V. mit Sitz in Wiesbaden und die MUFON-CES mit Sitz in München. Für die beiden erstgenannten unternimmt der Autor Roland M. Horn auch teilweise schon mal Falluntersuchungen.

 

Im vorliegenden Buch untersucht der Autor im ersten Buchteil mehrere UFO-Meldungen aus dem deutschsprachigen Raum und analysiert im zweiten Teil zwei UFO-Entführungsfälle aus dem amerikanischen Raum, darunter den spektakulären Fall des Travis Walton vom 5. November 1975 bei Herber in Arizona. Walton war in einer Gruppe von insgesamt sieben Holzfällern unterwegs, als sie ein UFO sahen. Er lief auf das UFO zu, während seine Begleiter aus Angst mit dem Auto das Weite suchten. Als sie zurückkamen konnten sie noch sehen, wie das UFO abflog. Von Walton fehlte jede Spur. Fünf Tage später, am 10. November, tauchte er plötzlich 20 Kilometer vom Sichtungsort entfernt wieder auf. Er berichtete von kleinen menschenähnlichen Wesen mit heller Haut, kahlen Köpfen und ovalen Augen untersucht worden zu sein. Danach habe man ihn auf der Straße  abgesetzt.

 

Der Fall ging damals durch die einschlägige Presse und Literatur der UFO-Szene um die ganze Welt und es entbrannte eine Kontroverse darum. Roland M. Horn beleuchtet den Fall neu und hat dazu einschlägige Berichte und die vorhandene Literatur durchforscht. Wurde Travis Walton von einem UFO entführt? Ein abschließendes Urteil könnte so oder so ausfallen. Urteilen Sie selbst.

 

Sind Deutschland und Mitteleuropa ein Hotspot unheimliche Himmelserscheinungen? Dies behauptet der Buchrückentext und bezieht sich damit auf den ersten teil des Buches. Als Beleg werden im Buch mehrere Fälle dargestellt und ausführlicher abgehandelt. Kaum zu glauben, was es in Sachen UFOs auch in Deutschland so alles gibt. Der Buchrückentext kommt abschließend so treffend zu dem Schluss: „Es bleibt die Erkenntnis, dass das UFO-Phänomen immer noch vielmehr Unerklärliches zu bieten hat, als Viele es für möglich halten.“

Axel Ertelt (02.07.2022)

 

Roland M. Horn wurde am 16.02.1963 in Erbach im Odenwald geboren. Er schrieb zahlreiche Bücher und Artikel für Fachzeitschriften und Anthologien und lebt heute mit seiner Familie in Kleinblittersdorf an der Saar.

 

Roland M. Horn: „Die UFO-Fallakten“; 174 S., PB, ISBN 978-3-87249-388-0, Carl Gerber Verlag GmbH, Rohrbach 2020, Preis: 12,50 €. 


Freimaurer im Weltraum

Von geheimen Weltraumflügen und mehr

Von Roland M. Horn

 

Gibt es tatsächlich Hinweise darauf, dass die Freimaurer Weltraumflüge unternommen haben und vielleicht noch unternehmen? Dieser Frage geht Roland M. Horn in diesem Buch nach. Hinzu kommt die Frage, ob das US-Militär geheime Projekte im All unterhält – zum Aufbau einer geheimen Weltraumarmee. Tatsächlich wurde im Dezember 2019 die US-Space-Force als Teilstreitkraft des US-Militärs gegründet. Doch bereits in den 1950er Jahren gab es fertig ausgearbeitete Pläne der US Air Force eine bemannte Mondlandung durchzuführen – das Projekt Lunex. Dies sah bereits Ende der 1950er Jahre vor, eine US-Militärbasis auf dem Mond zu errichten. Und in den letzten Jahren traten vermehrt Whistleblower auf, die von sich behaupten, im Rahmen eines geheimen militärischen Programms im Weltraum gewesen zu sein. Roland M. Horn konnte einige von ihnen interviewen.

 

Der Autor fand deutliche Hinweise darauf, dass auch die NASA von Freimaurern unterwandert ist. Die Raumfahrttechnologien fanden ihren Ursprung weder in den USA, noch in der ehemaligen Sowjetunion. Und so gilt heute der deutsche Hermann Oberth als „Vater der Weltraumfahrt“. Aber war er es wirklich? Sein Schüler Wernher von Braun entwickelte später für die NASA die Mondrakete Saturn V. Doch soll es zur Zeit der NAZIs im Deutschen Reich bereits eine viel fortschrittliche Technik gegeben haben. Da gibt es scheibenförmige Flugkörper und die Entwicklung eines glockenförmigen Fluggerätes. Auf dieses geht der Autor Roland M. Horn in seinem Buch ebenso ein. Spuren einer diesbezüglichen Hochtechnologie lassen sich sogar weiter als nur in die Zeit des Nationalsozialismus und die Vril-Gesellschaft zurückverfolgen. Mehr noch, sie gehen über die Thule-Gesellschaft zurück bis nach Preußen ins 19. Jahrhundert. Diese Gedanken an dieser Stelle weiterzuführen, würde jedoch den Rahmen dieser Rezension sprengen…

 

Untersucht werden im vorliegenden Buch insbesondere auch sogenannte Anomalien auf dem Mars und auf dem Mond. Da gibt es Objekte die auf Basen, ja, sogar auf ganze Städte hindeuten könnten. Jedenfalls könnte man hunderte von Aufnahmen so interpretieren. Sind das Basen von NAZIs oder von Freimaurern? Oder doch bereits Basen des US-Militärs oder gar solche von Außerirdischen? Jedenfalls behaupten die Whistleblower, dass das US-Militär Kontakt nicht nur mit einer außerirdischen Rasse haben soll. Und nach ihren Aussagen besteht sogar eine Allianz mit denen. Wird von dieser die Menschheit manipuliert? Stehen Humanoide in Kontakt mit einer dunklen überirdischen Macht, die seit uralten Zeiten die Menschheit manipuliert und mit ihr Experimente durchführt?

 

Sind das alles nur Verschwörungstheorien? Oder könnte doch etwas daran sein? Lesen Sie dieses Buch und urteilen Sie selbst!

Axel Ertelt (02.05.2022)

 

Roland M. Horn wurde am 16.02.1963 in Erbach im Odenwald geboren. Er schrieb zahlreiche Bücher und Artikel für Fachzeitschriften und Anthologien und lebt heute mit seiner Familie in Kleinblittersdorf an der Saar.


Roland M. Horn: „Freimaurer im Weltraum – Von geheimen Weltraumflügen und mehr“; 314 S. m. Abb., PB, ISBN 978-3-95652-273-4, Ancient Mail Verlag, Groß-Gerau 2019, Preis: 19,50 €.


Lemuria

Ein Blick auf den anderen versunkenen Kontinent

Von Roland M. Horn

 

Der bekannte Sachbuchautor Roland M. Horn beschäftigt sich seit seiner Jugendzeit mit Atlantis, jenem legendären Kontinent über den einst Platon berichtete und der im Meer versunken sein soll. Heute ist Roland M. Horn Autor von u.a. drei Büchern zu Atlantis sowie Herausgeber des Internet-Projektes „Atlantisforschung.de“. Als versierter Kenner der Materie um versunkene Kontinente legte er nun sein Buch über „Lemuria“, „… den anderen versunkenen Kontinent“, vor.

 

Als Chefredakteur von Atlantisforschung.de fungierte der 1960 geborene Atlantis-Forscher Bernhard Beier, der am 29.01.2021 verstarb. Sowohl Bernhard Beier als auch Roland M. Horn stellen die vielfach einzeln genannten, legendären und versunkenen Kontinente Lemuria und Mu in einen direkten Zusammenhang, woraus sich beide Bezeichnungen dann zu nur einem einzigen Kontinent vereinen. Dies kommt sowohl bei Atlantisforschung.de als auch im vorliegenden Buch deutlich zum Ausdruck, wenn dies schriftlich wie folgt dargestellt wird: „Le(Mu)ria“. Im Gegensatz dazu sieht die Internet-Enzyklopädie Wikipedia auf ihren Seiten „Lemuria“ und „Mu (Kontinent)“ offenbar keine direkten Zusammenhänge.

 

Anders augenscheinlich teilweise in der Science-Fiction. Der 1975 verstorbene amerikanische Science-Fiction-Autor Richard Sharpe Shaver benutzte nämlich die Bezeichnung Lemuria in seinen Erzählungen beispielsweise als vorzeitlichen Namen des Planeten Erde. Allerdings benutzte er dafür gleichermaßen auch die Begriffe „Mu“ und „Pan“. Damit zog er ebenfalls (ob bewusst oder unbewusst mag dahingestellt bleiben) einen (zumindest scheinbaren) Zusammenhang zwischen Lemuria und Mu.

 

Roland M. Horn belegt in seinem Buch allerdings, dass der Begriff „Lemuria“ offensichtlich erst im 19. Jahrhundert entstand und 1864 von Philip Lutley Sclater eingeführt wurde. Sclater war Zoologe und vermutete in Lemuria einen Kontinent, der Indien mit Afrika, insbesondere Madagaskar, in Form einer sogenannten Landbrücke verbunden hat. Damit wurde er einer der Hauptvertreter dieser Theorie. Sie stützte sich auf frappierend ähnliche Primatenfossilien in Indien und auf Madagaskar. Die Halbaffenart der Lemuren dürfte bei der Namensfindung vielleicht Pate gestanden haben. Sclaters Theorie hierzu wurde von ihm 1864 im „Quarterly Journal of Science“ veröffentlicht. Unter diesen Umständen hätte Lemuria im Indischen Ozean gelegen. Währenddessen wird der Kontinent Mu allgemein in dem Pazifischen Ozean angenommen. Ein Widerspruch zu der Annahme, dass Lemuria und Mu ein und derselbe Kontinent waren?

 

Zu Anfang stellt der Autor die Frage: „Ist die alternativ-prähistorische Beschäftigung mit Le(Mu)ria sinnvoll?“ In seiner vierseitigen Analyse dieser Frage kommt Roland M. Horn zu dem Schluss: „Wir können folglich konstatieren, dass es tatsächlich einen ‚Anfangsverdacht‘ gibt, der die Suche nach Lemuria rechtfertigt.“ Und auf dieser Suche können Sie den Autor im Verlauf des Buches begleiten. Wird sie zum Ziel führen und am Ende das Rätsel um Lemuria und Mu lösen?

 

Auffallend ist, dass sich Roland M. Horn vielfach auch auf die Arbeiten seines verstorbenen Kollegen Bernhard Beier stützt, der ja als Chefredakteur bei Atlantisforschung.de tätig war und daher auch einen entscheidenden Beitrag zur Lemuria-Forschung beisteuerte.

 

Eine größere Anzahl historischer Überlieferungen und Legenden stammt aus dem indischen Raum. Und auch um Sri Lanka herum sollen sich demnach Landmassen befunden haben. Im Jahr 2002 wurde die sogenannte Adams Bridge entdeckt. Dabei handelt es sich um eine Struktur im Meer, die eventuell sogar künstlich geschaffen wurde und einst Sri Lanka mit Indien verbunden hat. Dazu gibt es eine faszinierende Parallele im indischen Ramayana, in dem die Rede von einer Brücke ist, die Indien mit Sri Lanka verband. Der höchste Gott, Rama, selbst hat die Aufsicht über den Bau der Brücke gehabt, heißt es im Hindu-Epos Ramayana.

 

Einer der Autoren, die ein (oder mehrere) Bücher über Atlantis geschrieben haben ist auch Otto Muck. Der lehnte alle Spekulationen über Lemuria kategorisch ab, forschte aber zu Atlantis und bildete sich eigene Hypothesen. Im vorliegenden Buch wirft der Autor Roland M. Horn die Frage auf: „Hat Otto H. Muck versehentlich Lemuria entdeckt?“ Und so gibt es laufend neue Aspekte und Fragen, die gelöst werden wollen. Auch darum sollten Sie sich schlau über das Thema machen und gute Bücher dazu lesen. Eines dieser Bücher liegt mit „Lemuria – Ein Blick auf den anderen versunkenen Kontinent“ jetzt vor.

 

Ich will nicht zu viel verraten, doch abschließend gibt es auch noch die Frage zu klären, ob es Überreste von Lemuria vielleicht auf der Insel Mauritius gibt. Es gibt inzwischen deutliche Hinweise, dass Mauritius nicht die relativ junge Insel vulkanischen Ursprungs ist, sondern vielleicht viel älter sein könnte – vielleicht ein Überrest von Lemuria? …

Axel Ertelt (01.05.2022)

 

Roland M. Horn wurde am 16.02.1963 in Erbach im Odenwald geboren. Er schrieb zahlreiche Bücher und Artikel für Fachzeitschriften und Anthologien und lebt heute mit seiner Familie in Kleinblittersdorf an der Saar.

 

Roland M. Horn: „Lemuria – Ein Blick auf den anderen versunkenen Kontinent“; 246 S., PB, ISBN 978-3-87249-391-0, Carl Gerber Verlag GmbH, Rohrbach 2021, Preis: 12,50 €. 


Märchenbasar

Von Mario Eberlein (Hrsg.)

 

Ein Märchenbuch mit 22 Märchen - nicht nur für Kinder! „Tritt ein und lass Dich verzaubern“ fordert der Untertitel dieses Märchenbuches auf. Gemeint ist der „Märchenbasar“, eine Sammlung von 22 Märchen der verschiedensten Autoren. Geschrieben zum Vorlesen für Kinder, um der jüngsten Generation die Welt der Märchen wieder näher zu bringen.

„Märchenbasar“ ist nicht nur der Haupttitel des Buches, sondern einer Reihe bzw. eines Projektes. Ziel dieses Projektes ist die Sammlung alter und neuer Märchen, die dann jedermann zugänglich gemacht werden und die Eltern animieren sollen, sich wieder etwas mehr Zeit für die Kleinen zu nehmen und die Märchen vorzulesen.

Die Mario Eberlein ist der Initiator des Projektes und Herausgeber der „Märchenbasar“-Reihe. In dieser Reihe werden, so der Herausgeber, die schönsten Märchen ihrer „fantasievollen Autoren“ veröffentlicht. Weitere Märchen waren auch auf der projekteigenen Website eingestellt und konnten dort kostenlos gelesen werden.

Im vorliegenden Buch ist eine gute Märchen-Mischung enthalten. So gibt es Märchen über Waldgeister, Kobolde und Feen genauso wie solche die an Königshöfen spielen oder mit Königen, Prinzen und Prinzessinnen zu tun haben. Alles in allem ein interessantes Lesevergnügen, das sicherlich auch die Eltern begeistern kann, wenn diese ihren Kindern daraus vorlesen. Von daher kann ich dieses Buch jedem empfehlen. Besuchen Sie den „Märchenbasar“. - Also: „Tritt ein und lass Dich verzaubern.“

Axel Ertelt (28.12.2021)

 

Mario Eberlein: Märchenbasar"; Bd. 1, MG Verlag, Plaidt, 2006.


Schwarze Herzen

Von Uwe Voehl

 

Kennen Sie Hellheim? Wenn nicht, lesen Sie dieses Buch! Der Autor, Uwe Voehl, legt mit diesem Buch erstmals eine Story-Sammlung mit einigen seiner Kurzgeschichten vor. Es enthält sieben in sich abgeschlossene Episoden und eigentlich ist sein Vorwort bereits die erste Gruselkomödie...

 
„Summer of Love“: Die eigentliche Geschichte, in Ichform erzählt, ist eine Erinnerung an ein Kindheitserlebnis, dass wieder hochkommt als der Erzähler nach 30 Jahren zurückkommt in seine Heimatstadt um das von seinem verstorbenen Vater geerbte Haus in Augenschein zu nehmen. So wird die Geschichte immer wieder geschickt durch kurze Szenen aus der Gegenwart unterbrochen. Damals hatte er sich in ein Mädchen verliebt, das von den anderen im Ort für eine Hexe gehalten wurde. Während eines Sommerfestes wurde das Mädchen von anderen Jugendlichen nach mittelalterlicher Manier Hexenproben unterzogen, die darin ausarteten, dass man sie zum Hexenbad gefesselt in einen See warf, wo sie ertrank. Am Ende der Geschichte outet sich der Erzähler dann selbst als der Hexer...

Beim Lesen der Storys stellt sich zuweilen zwar ein leichtes Gruseln ein, doch Liebhaber von blutrünstigen Horrorgeschichten lesen hier vergebens. Es handelt sich durchweg um eine Mischung aus skurrilen Ideen, die meist spannend zu Papier gebracht wurden und manchmal sogar auch fesselnd sein können. So zieht sich der Faden teilweise makaber aber unterhaltend durch die Geschichten, von denen sechs in dem fiktiven Ort Hellheim spielen, der bereits eine Rolle in Uwe Voehls Vorwort-Kurzgeschichte spielt, die genauso zweideutig unheimlich ist, wie die anderen Episoden im Buch auch.

Axel Ertelt (28.12.2021)


Uwe Voehl: „Schwarze Herzen"; MG Verlag, Plaidt, 2006.


Semjase bringt Kosmische Heilung von den Plejaden

Von Susanne Hirsch

 

Die Buchautorin Susanne Hirsch bezeichnet sich selbst als „Sternenschwester“ von Semjase, jener Frau von den Plejaden, die zuvor jahrelang mit Eduard (Billy) Meier in der Schweiz physischen Kontakt gehabt haben soll. So stammen nach Semjases Aussage beide Sternenschwestern vom Blauen Planeten des Sirius. – Moment mal, heißt es nicht immer Semjase käme von den Plejaden. Ja, das stimmt auch, denn lange Zeit lebte sie offenbar im Sternhaufen der Plejaden. Zumindest wird so der Widerspruch erklärt. Ob es die ganze Sache glaubwürdiger oder unglaubwürdiger macht, will ich hier nicht beurteilen. Susanne Hirsch, die sich selbst als „Sprach- und Schreibmedium für Lichtwesenheiten der geistigen Welt“ bezeichnet, ist seit 1990 als Physiotherapeutin mit eigener Privatpraxis in München-Schwabing tätig. Sie beschreibt Semjase als hübsche, schlanke Frau von ca. 1,70 Metern Größe. Sie soll eine helle Haut, blaue Augen und hellblondes Haar haben. Weil sie ein überdurchschnittliches Wissen besitzt ist sie schon eine halbe „Königin der Weisheit“. Sie soll um das Jahr 1970 auf die Erde gekommen sein und ab Anfang 1975 mit Eduard (Billy) Meier in Kontakt gestanden haben. Neun Jahre später, also um das Jahr 1984, hat sie die Erde wieder verlassen. Zu ihrer Zeit auf den Plejaden soll sie dann auch Mitglied im Ashtar-Kommando gewesen sein, das hauptsächlich aus nichtkörperlichen Lichtwesen bestand.

 

Beim Niederschreiben der Durchsagen bzw. Botschaften von Semjase, die sie auf medialer Art empfing, reagierte Susanne Hirsch nach eigenen Worten sehr stark „und ging in einen intensiven Verschmelzungs- und Transformationsprozess.“ Heute soll Semjase wieder im Sirius-System, ihrem Ursprungsort, leben. Die Plejaden waren nur eine jahrelange Station. Die Autorin scheint jedoch den blau scheinenden Stern Sirius, also die Sonne, mit einem Planeten zu verwechseln, was die Geschichte nicht gerade glaubwürdig erscheinen lässt. Und auch Semjase begeht in ihren von Susanne Hirsch zitierten Worten den gleichen Fehler. So bezeichnet sie den „Blauen Stern Sirius“ als ihren Heimatplaneten.

 

Nach Susanne Hirsch, die hierüber ein ganzes Buch mit dem Titel „Semjase bringt Kosmische Heilung von den Plejaden“ geschrieben hat, ist es die Aufgabe von Semjase als Botschafterin zwischen den Welten zu reisen um Kontakte mit den kosmischen Lichtwesen herzustellen. Insgesamt beschreibt Susanne Hirsch 22 Übermittlungen, in denen auch zehn Meditationen enthalten sind.

 

Der Schweizer UFO-Kontaktler Eduard (Billy) Meier, der erstmals eine Außerirdische mit dem Namen Semjase ins Spiel brachte, soll einen guten Teil seiner UFO-Fotos bekanntlich gefälscht haben. Deshalb wird er von der seriösen UFO-Forschung nicht ernst genommen. Wenn Meier alles gefälscht und erfunden haben sollte, kann man anhand von Fred Bell, der sich ja im Nachhinein an eine Reinkarnation erinnern will, in der er mit einer Außerirdischen namens Semjase Kontakt hatte, und Susanne Hirsch erkennen, welche Stilblüten sich aus so etwas entwickeln können. Andererseits gibt es aber sicher auch viele UFO-Gläubige, die dies alles für bare Münze halten und in allem eine gegenseitige Bestätigung der Glaubwürdigkeit sehen. Was ist nun wahr daran? Urteilen Sie selbst. In den Angaben zum Buch heißt es jedenfalls vorab: „Alle hier vorgestellten Informationen, Ratschläge und Übungen sind natürlich subjektiv. Sie wurden zwar nach bestem Wissen und Gewissen geprüft, dennoch übernehmen Verfasser und Verlag keinerlei Haftung für Schäden gleich welcher Art, die sich direkt oder indirekt aus dem Gebrauch der Informationen, Ratschläge oder Übungen ergeben.“

Axel Ertelt (28.12.2021)


Susanne Hirsch: „Semjase bringt Kosmische Heilung von den Plejaden“; Channelings & Meditationen für die Neue Zeit, 192 S., geb., ISBN 978-3-95447-419-6, Amra Verlag, Hanau 2020, 19,99 Euro


Das Unbekannte gibt es nicht

Vergessene Orte und verlorenes Wissen

 Von Roland Roth und Frank Grondkowski

 

Die Welt in der wir leben scheint dem Durchschnittsbürger doch so vertraut und ohne Geheimnisse. So suggerieren es uns doch die Lehrer in den Schulen und die Professoren in den Universitäten. Und das glauben wir – zumindest ein großer Teil der Menschheit. Da kommt doch der Titel des vorliegenden Buches der Autoren Roland Roth und Frank Grondkowski, „Das Unbekannte gibt es nicht“, gerade recht. Das sollte man zumindest auf den ersten Blick meinen. Doch bereits der Untertitel lässt aufhorchen und belehrt uns scheinbar eines Besseren, denn es geht in dem Buch um „Vergessene Orte und verlorenes Wissen“.

 

Hinter den uns bekannten Fassaden aus Wissenschaft und Forschung gibt es noch etwas anderes. Etwas, das uns nicht in den Schulen und Universitäten beigebracht wird und dass wir oft nur mühsam entdecken. Aber es gibt sie wirklich, die oft über lange Zeiträume verborgenen mystischen Orte und seltsame Welten mit aufregenden Geheimnissen. Hier geht es nicht selten um Fakten aus längst vergangenen Zeiten, die es gilt in einem oft mühsamen Puzzlespiel zusammenzusetzen um so ein uraltes Wissen wieder zu erlangen. An so manchen Orten scheint die Zeit stillzustehen und manch sagenumwobener Kultort mit geheimnisvollen Kraftplätzen hält sein Wissen noch vor uns verborgen – aber auch für uns bereit. Wir müssen dazu in ferne Vergangenheiten reisen und noch so manch archäologisches Rätsel lösen.

 

Dazu müssen wir nicht unbedingt nach Übersee, in exotische Länder und fremdartige Kulturen reisen. Es gibt sie auch in Europa und selbst bei uns in Deutschland – die geheimen Anderswelten. Und hier waren die beiden Autoren unterwegs um mit ihrer Feldforschung dabei den rätselhaften Spuren und mysteriösen Orten, die sie fanden, auf den Grund zu gehen. Und so dokumentieren sie in ihrem Buch die beeindruckenden Orte, die sie besuchten. Sie recherchierten dabei völlig unvoreingenommen und belegen ihre Untersuchungen mit aktuellen Fotos. Sie präsentieren hier das Geheimnisvolle und Mysteriöse hinter der Alltagsfassade. So manch ein Ort kam dabei aus dem Dunkel des Vergessens wieder ans Licht.

 

Es würde hier zu weit gehen, würde ich auf all die von den beiden Autoren bereisten, untersuchten und beschriebenen Orte eingehen. Ich beschränke mich deshalb hier auf fünf interessante Orte, die auch mich besonders interessieren oder faszinieren. Dies nicht nur weil ich selbst solche oder ganz ähnliche Orte in vielen Teilen der Welt besuchte, sondern auch weil ich zu ganz ähnlichen Orten auch heute noch, nach fast fünf Jahrzehnten meiner Forschungsaktivitäten immer noch forsche, recherchiere und über diese Orte schreibe. Es war mir deshalb auch eine ganz besondere Ehre für dieses Buch eine Rezension zu verfassen.

 

Station 1: Die Himmelsscheibe von Nebra. Ab Seite 26 beschäftigen sich die beiden Autoren Roth und Grondkowski mit der Himmelsscheibe von Nebra. Das ist eine ca. 32 cm durchmessende und rund 2 kg schwere Bronzescheibe, die kurz vor der Jahrtausendwende bei einer Raubgrabung entdeckt wurde. Sie fand weltweites Interesse, weil sie als eine der ältesten Himmelsdarstellungen gilt. Darunter auch eine Gruppe von 7 Sternen, die als die Plejaden gedeutet wurden. So fand die Himmelsscheibe auch Beachtung in der Theorie von Wilfried Briegel, dass die alten Götter einst von dort gekommen sind (vgl. Briegel/Ertelt: „Die Heimat der Götter“, Groß-Gerau 2013). Wegen des großen Interesses an der Himmelsscheibe wurde die Arche Nebra (An der Steinklöbe 16, 06642 Nebra), ein ganz markantes und modernes Besucherzentrum mit astronomischen Ausstellungen zur Bronzezeit und digitalem Planetarium errichtet.

 

Station 2: Megalith-Kultur – Entdeckungen an der Mecklenburgischen Seenplatte. Einige der markantesten Bauwerke aus der Megalith-Kultur im europäischen Raum befinden sich in England (z.B. Stonehenge, Tarr Steps im Exmoor-NP), Irland (z.B. Newgrange) und Frankreich (z.B. Carnac, Gavrinis). Aber auch in Deutschland gibt es viele sogenannte Hünen- oder Großsteingräber. Viele bekannte davon im Bereich der Ahlhorner Heide (Heidenopfertisch, Visbeker Braut und Visbeker Bräutigam bei Visbek sowie die Glaner Braut und der Glaner Bräutigam bei Glane/Wildeshausen). Und vom Namen her dürfte das „Großsteingrab Egypten“ bei der kleinen Ortslage Egypten in der Nähe noch interessant sein. Dutzende solcher Monumente habe ich in der Ahlhorner Heide, aber auch in Süd-Irland, Schottland, England und Frankreich mehrmals selbst besucht und recherchiert. Die beiden Autoren des vorliegenden Buches beschreiben hier vergleichbare Megalith-Monumente an der Müritz auf der Mecklenburgischen Seenplatte. So beispielsweise den Polygonaldolmen in der Nähe der Müritz und das Großsteingrab Schamper Mühle im Kreis Zierzow. Diese kannte ich zwar vom Hörensagen, doch habe ich sie bisher selber noch nicht besucht. Deshalb war dieser Abschnitt im Buch auch für mich besonders interessant.

 

Station 3: Das Felsenmeer Luisenburg. Wenn ich bisher vom Felsenmeer hörte, war immer das Felsenmeer Hemer gemeint, das ich auch selber bereits mehrmals besuchte. Aber in dem Buch geht es um ein anderes Felsenmeer, das mindestens genauso imposant, wenn nicht gar noch spektakulärer ist. Vom Felsenmeer in Hemer vermutet man, dass es sich hier um ein eingestürztes Höhlensystem handelt, dass vor vielen Tausend Jahren existierte und Bestandteil der heute noch existierenden Heinrichshöhle gewesen sein soll. Das Felsenmeer Luisenburg, das Roland Roth und Frank Grondkowski beschreiben, sieht da schon ganz anders aus. War es vielleicht ein „Spielplatz der Riesen“, wie es einleitend zu diesem Abschnitt heißt? Schöne Fotos davon belegen seltsame Dinge, die eigentlich einen solchen Schluss nicht zulassen. Da gibt es tonnenschwere Granitfelsen, die wie ein Sandwich übereinandergestapelt erscheinen. Und dieser Ort hat zweifellos etwas Mystisches an sich. Lassen Sie sich davon verzaubern.

 

Station 4: Die Höhle des Fabelwesens. Es gibt nur wenige Fabelwesen, die jung und alt so beschäftigen wie das legendäre Einhorn. Gab es das einst wirklich? Jedenfalls gibt es bei der Ortschaft Scharzfeld bei Osterode am Harz eine Höhle, die Einhornhöhle heißt. Allgemein wird das Fabeltier in der Fantasy, in Comics oder auch als Kinderspielzeug mit einem Pferdekörper dargestellt aus dessen Stirn ein langes Horn herauswächst. Das jedenfalls ist die allgemeine Vorstellung unserer Kinder über das Einhorn. Am Höhleneingang befindet sich eine fantasievolle „Rekonstruktion“ eines Einhornskeletts. Das geht, wie es heißt, auf Leibniz zurück, der es aus gefundenen fossilen Knochenresten „rekonstruierte“. Dieses vermeintliche Skelett hat so gar nichts mit den allgemeinen Vorstellungen über das Erscheinungsbild der Einhörner gemein. Es ähnelt auf dem ersten Blick einer aufrecht gehenden, zweibeinigen Gestalt mit einem darauf sitzenden Körper, der nach hinten abfällt und in einen Schwanz mündet. Einem plump darauf sitzenden Schädel, der nur bedingt einem Pferdekopf entspricht, ziert an der Stirn ein langes Horn. Eine Skizze dieser Fantasiegestalt findet man auch bei Wikipedia.

 

Station 5: Der Teufelstisch im Pfälzer Wald. Dabei handelt es sich für mich zweifellos um das beeindruckendste Naturdenkmal in Deutschland. Der Sage nach hat hier einst der Teufel gespeist und dieser Felsformation damit ihren Namen vererbt. Erstmals über die engen Grenzen des Pfälzer Waldes bekannt wurde er durch zwei Briefmarken der Französischen Zone „Rheinland Pfalz“ von 1948. Eine Neuauflage fand der Teufelstisch auf einer 60er Marke des Jahres 2014.

 

Wie auch Sie als Leser dieses Buches ganz anschaulich erkennen müssen: Es gibt viele Orte, die mehr sind als ihre bloße Existenz vermuten lässt. Halten wir es mit der „Outer-Limit“-Tradition (aus der deutschen Fassung der Fernsehserie) wie es zu Beginn im Buch heißt: „Hinter dem Augenscheinlichen liegt noch eine andere Wahrheit.“ Und weil es mit dieser Tradition weitergeht: „Hinter dem Sichtbaren verbergen sich geheimnisvolle Rätsel.“ Sind Sie bereit für dieses Buch? Oder, wie es darin heißt: „Sind Sie bereit für vergessene Orte und versunkenes Wissen?“

Axel Ertelt (28.03.2021)


Roland Roth, geb. 1971, ist Autor populärwissenschaftlicher Artikel und verschiedener Anthologien, bei denen er auch als Herausgeber aktiv ist. Bis 2019 war er Chefredakteur und Herausgeber der Zeitschrift „Q’Phaze – Realität anders!“ Heute schreibt er zudem für die Zeitschrift „MATRIX 3000“.

 

Frank Grondkowski, geb. 1963, ist Autor von Beiträgen in Zeitschriften, Magazinen und Anthologien sowie des Buches „Wer hat den Pharao geklaut?“ Zudem ist er zusammen mit Roland Roth Mitherausgeber des Buches „Phantastische Orte“.

 

Roland Roth und Frank Grondkowski: „Das Unbekannte gibt es nicht (Vergessene Orte und verlorenes Wissen)“; ISBN 978-3-95652-303-8, A5, Paperback, 220 Seiten, mit 76 Farbfotos, Ancient Mail Verlag, Groß-Gerau 2021, Preis: 21,90 Euro.



Die Ära der Maria Orsic

Der paranormale Aspekt der deutschen UFOs der Frühen Phase

Von Maximillien de Lafayette

 

Unabhängig von der Beurteilung des Buchinhalts muss hier erst einmal auf den Stil des Textes eingegangen werden. Und das ist eine reine Katastrophe. Das Buch wurde entweder von einem vollkommenen Sprachlaien übersetzt oder aber digital mit einem Sprachprogramm aus der Jungsteinzeit. Das Lesen bereitet wegen grottenschlechtem Deutsch und unvollständiger oder sinnentstellter Sätze größte Mühe und oft genug weiß man nicht, was hier eigentlich ausgesagt werden soll. Von daher bekommt das Buch erst einmal die Schulnote sechs (ungenügend).

 

Maria Orsic, um die es hier geht, stammt ursprünglich aus Kroatien. Sie war Chefin der Alldeutschen Gesellschaft für Metaphysik, die später von einigen dann (fälschlicherweise?) auch Vril-Gesellschaft genannt wurde. Orsic will Kontakte mit Außerirdischen vom Aldebaran gehabt haben, die ihr auch Konstruktionszeichnungen von UFOs in Form von Raumschiffen übermittelt haben sollen. Sie hatte weitreichende Kontakte zu Hitlers Führungsriege, die von den „Aldebaran-Raumschiffen“ sehr angetan gewesen sein sollen. Diese wurden teilweise als Vril-UFOs oder auch „Jenseitsflugscheiben“ bezeichnet, wie der Buchautor schreibt.

 

Etwas geheimnisvolles scheint schon dran zu sein an dem Thema von Flugscheiben im Dritten Reich. Doch näher darauf einzugehen würde hier zu weit führen. Man kann bei der intensiven Beschäftigung mit der Materie auch leicht die Realität aus den Augen verlieren.

 

Maria Orsic gilt übrigens seit dem Frühjahr 1945 als verschollen, was wieder Stoff für zahlreiche Spekulationen gab. Maximillien de Lafayette berichtet über das spurlose Verschwinden von Maria Orsic, dass sie im März 1945 ihre Mission aufgegeben hat, weil sie von außerirdischen Boten vom Aldebaran Nachrichten erhalten hätte, die den Misserfolg von Nazi-Deutschland noch vor Ende 1945 prophezeiten. Außerdem hätten sie ihr zur Ausreise aus München verholfen und zu einem Mutterschiff vom Aldebaran gebracht (mit dem sie dann die Erde wohl verlassen haben soll). Was wirklich mit ihr geschah liegt noch in den Wirren des Krieges verborgen.

 

Wer dieses Buch trotz des grottenschlechten Deutsch lesen möchte, dem empfehle ich die E-Book-Version zu kaufen. Dabei wirft man nicht ganz so viel Geld zum Fenster hinaus…

Axel Ertelt (28.03.2021)

 

Maximillien de Lafayette: „Die Ära der Maria Orsic“ (Der paranormale Aspekt der deutschen UFOs der Frühen Phase). Herausgeber: Times Square Press, New York, Berlin; 1. Edition (August 2016). Sprache: Deutsch. E-Book-Ausgabe (Kindle bei Amazon), Dateigröße: 5868 KB, Preis: 4,78 €. Printausgabe 170 S. m. Abb., Preis ab 15,83 € bei Amazon.


Kurios – Mysteriös – Geheimnisvoll

Ein Streifzug durch Geschichte und Gegenwart

von Gabriele Rost

 

Band 1: In diesem Buch wird vieles in Frage gestellt, was man nach der allgemeinen Lehrmeinung zu wissen glaubte. Vielen wird sicher schon häufig aufgefallen sein, dass mit der Geschichte der Welt, so wie sie offiziell gelehrt wird, so manches nicht stimmen kann. Das Buch führt durch eine Spurensuche in vielen Jahrtausenden bis in die Gegenwart. Hinter den Kulissen geschehen Dinge, die erschauern lassen! So erfährt der Leser zum Beispiel verschwiegene Tatsachen aus Themenbereichen wie Zeitreisen, Geheimnisse der Antarktis, Mysterien des Weltraums, Europas Königshäuser, seltsame Vermisstenfälle und vieles mehr. Die Autorin verspricht Beweise dafür, dass die irdische Elite längst nicht die Spitze der Macht darstellt. (Selfpublishing bei Amazon.de, ISBN-13 : 979-8638753337, 104 S. m. zahlr. Farb-Abb., Preis: 20,33 €. Auch als Kindle-E-Book für 4,99 €.)

 

Band 2: Dieser Band ist ein „Verschwörungstheorien-Buch“, in dem es ans „Eingemachte“ geht und schonungslos „Ross und Reiter“ einer weltweiten Verschwörung genannt werden. Wer die Autorin in diesem Band auf ihrer spannenden Spurensuche begleitet, erlebt wie unzählige Fälschungen und Verschwörungen aufgedeckt werden. So erfährt man auch Indizien darüber, dass unsere Zivilisation nicht die erste und auch nicht die zweite oder dritte ist. Anfänge und Entwicklung der Menschheit liefen vollkommen anders ab als in der offiziellen Geschichtsschreibung gelehrt wird. Im Buch geht es neben vielen anderen Themen auch um Beweise für Riesen in der Vergangenheit, welche Rolle der Vatikan und die Jesuiten spielten, was es mit der Story über Jesus auf sich hat und wer oder was wirklich hinter der NWO steckt. Viele Geheimnisse der Welt werden ausführlich angesprochen und in einen völlig neuen Zusammenhang gestellt. (Selfpublishing bei Amazon.de, ISBN-13 : 979-8639929960, 151 S. m. zahlr. Farb-Abb., Preis: 21,29 €. Auch als Kindle-E-Book für 4,99 €.)

Axel Ertelt (28.01.2021)


UFOs, Okkultismus und Mysterien - Heute und im Dritten Reich
von Roland M. Horn

Eines der Kriterien, mit dem sich das neue Buch von Roland M. Horn beschäftigt, ist der Okkultismus. Der wird nicht erst seit heute allgemein als etwas Negatives angesehen und ist vor allem in religiösen Kreisen stark verpönt, da diese darin das Wirken des Satans und seiner Schergen, den Dämonen, sehen. Für viele Menschen steckt aber auch „nur“ eine unheimliche, dunkle Macht hinter dem Okkultismus, eine schwarze Magie etwa, die auch im Dritten Reich eine große Rolle gespielt hat. Vor allem Hitler, Goebbels und Göring waren hier besonders stark inspiriert.

Ein Thema, das auch viele Verschwörungstheoretiker anlockt. Und aus diesen Kreisen stammen schon die phantastischsten Hypothesen über geheime Projekte im Dritten Reich, die auf Okkultismus, Magie oder parapsychologischen Phänomenen beruhen sollen. Auch Görings erster Frau sagte man hellseherische Fähigkeiten nach, mit denen sie ihren Mann auf die eine oder andere Art beeinflusst haben könnte.

Ein weiteres Kriterium aus dem Bereich der großen Mysterien, mit denen sich der Autor im Buch beschäftigt, sind die UFOs. Für viele Menschen steht dieses Kürzel als Synonym für ein vermeintliches Raumschiff außerirdischer Besucher. Tatsächlich jedoch stammt das Kürzel aus dem englischsprachigen Raum und steht für „Unidentified Flying Object”. Es handelt sich also um ein „unidentifiziertes Flug-Objekt“ unbekannter Art und Herkunft. Um was es sich also tatsächlich dabei handelt muss im Einzelfall recherchiert werden. Theoretisch könnte natürlich schon einmal ein außerirdisches Fluggerät dabei gewesen sein. Leider gibt es bis heute keinen offiziellen und anerkannten Beweis dafür.

So manche Stilblüte hat das Thema schon hervorgebracht und am kuriosesten sind manche daraus entstandenen Kulte bis hin zu sektenartigen Vereinigungen die daraus eine „neue Religion“ machten. Gibt es eine Parallele zum Okkultismus – oder gar einen direkten Zusammenhang? Auf den Okkultismus bezogen gab und gibt es so manche (auch angebliche) Geheimgesellschaft. Zu einigen davon sollen auch Hitler und seine Schergen Kontakt gehabt haben, wie der Autor im Buch darlegt.

Der Autor untersuchte als Regionaluntersucher der GEP (Gesellschaft zur Erforschung des UFO-Phänomens) auch mehrere UFO-Sichtungen. Wenn er also über UFOs schreibt, beruht dies auch auf eigenen Erfahrungswerten. Er weiß also genau, worüber er da schreibt. Dabei geht er nüchtern und sachlich an die Sache heran und lehnt keine Hypothese von vorneherein ab. Alles ist möglich und viele mysteriöse und rätselhafte Dinge könnten im Zusammenhang stehen  vielleicht sogar unter dem Deckmantel des Okkultismus?

Pyramiden sind ein weiteres Thema im Buch. Es beginnt mit den hauptsächlich nur in Fachkreisen bekannten Pyramiden von Bosnien, die die ältesten in Europa, vielleicht sogar der Welt, sein sollen. Man erfährt dazu interessante Aspekte, die viele so noch nicht gekannt haben dürften. Und auch andere Pyramiden, wie beispielsweise die von Gizeh in Ägypten werden wieder durchleuchtet. Diesmal ebenso in interessanten Gedankengängen und Aspekten.

Ab Seite 91 im Buch geht es dann zum Mars. Die vermeintlichen Marspyramiden und das spektakulär erscheinende Marsgesicht wurden in der Vergangenheit ja auch schon mit den „Großen Pyramiden von Gizeh“ und der Sphinx verglichen. Beide sind auch heute noch stark umstritten und werden von der Wissenschaft als Schattenspiele und Nonsens gehalten. Aufnahmen aus dem Ende der 1990er Jahren zeigen anstelle des Marsgesichts eher „einen Schrotthaufen“ heißt es im Buch. Dennoch seien einige Merkwürdigkeiten vorhanden, die auf der Erde sicherlich ein Archäologenteam inspiriert hätten hier zu forschen. Gleichzeitig werden auch Spekulationen angeführt, wonach der Mars ursprünglich eine sauerstoffreiche Atmosphäre – und damit auch Leben besaß. Im Anschluss an den Ausflug zum Mars gibt es dann den „Rücksturz zur Erde“ wie der Buchautor mit einer Anspielung auf die frühe SF-Serie „Raumschiff Orion“ zum spektakulären UFO-Fall von Langenargen überleitet. Dieser wurde von der MUFON-CES untersucht. Der ehemalige CENAP-Mitarbeiter Henke bezichtigte den Zeugen später als kranken Alkoholiker, der unglaubwürdig sei. Roland M. Horn pflückt hier die „Ergebnisse“ Henkes auseinander und legt dar, dass sie (zumindest zum Großteil) jeder Grundlage entbehren.

Ab Seite 118 betrachtet der Autor einen UFO-Klassiker neu. Es geht hier um den Entführungsfall des Travis Walton in den USA, der am 5. November 1972 von einem UFO entführt worden sein will. Dieser Fall ist sehr umstritten und selbst Horn gibt zu, dass er ihn früher für einen Schwindel gehalten hat. Heute schreibt er, dass dies durchaus möglich sei, aber vieles dagegen spräche. Und vielleicht war es ja ein vom Militär oder einer anderen Geheimgesellschaft inszenierter Schwindel.

Die nächsten ausführlich abgehandelten und interessanten Bereiche sind die Men in Black, die immer wieder UFO-Zeugen und UFO-Forscher einschüchtern, bedrohen und massiv unter Druck setzen um ihr Erlebnis zu verschweigen oder ihre Nachforschungen einzustellen. Ein Thema, nach dem auch die bekannten SF-Filme „MIB 1 bis 3“ mit Tommy Lee Jones und Will Smith in den Hauptrollen gedreht wurden. Von da geht es zum „Fensterort St. Luis Valley“, wo sich phantastische Ereignisse verschiedenster Art häufen und eine Dame wohnt, die bereits mehr als 200 „Erlebnisse“ hatte.Nach dieser kaum zu glaubenden Episode ist das Thema der Viehverstümmelungen dran, das auch immer wieder im Zusammenhang mit UFOs erscheint. Soetwas tritt inzwischen weltweit auf und ist nicht nur auf Kühe und Pferde bezogen. Der Leser erfährt zudem, dass es nicht nur ein Phänomen der UFO-Neuzeit ist sondern dass es bereits Jahrhunderte zurückliegende Fälle gibt. Was steckt dahinter? Diese Frage kann leider auch das vorliegende Buch nicht beantworten.

Spannend geht es auch in den nächsten Abschnitten und Kapiteln mit interessanten Themen weiter. Doch auf alle noch im Einzelnen einzugehen würde den Rahmen dieser Buchbesprechung sprengen. Also, seien Sie gespannt mit welchen Mysterien Sie in diesem Buch noch konfrontiert werden...
Axel Ertelt (10.08.2017)

Roland M. Horn wurde am 16.02.1963 in Erbach/Odw. geboren. Seit seiner Jugend interessiert er sich für die Rätsel dieser Welt. Der Autor schrieb zahlreiche Artikel für verschiedene Fachzeitschriften und Anthologien. Er ist stellvertretender Redaktionsleiter beim Internetportal atlantisforschung.de und lebt heute mit seiner Familie in Kleinblittersdorf an der Saar.

Roland M. Horn: „UFOs, Okkultismus und Mysterien - Heute und im Dritten Reich“; 396 Seiten, Softcover, ISBN 978-3-981836-62-2, NIBE Verlag, Alsdorf 2017, Preis: 14,95 €.


Götter-Astronauten
Erich von Däniken und die Paläo-SETI-Mythologie
Von Jonas Richter

Das vorliegende Buch des Autors Jonas Richter ist eine Dissertation, die im Herbst 2015 von der Philosophischen Fakultät der Universität Göttingen angenommen wurde. Eine Doktorarbeit, die sich, wie der Untertitel verrät, mit Erich von Däniken und der Paläo-SETI-Mythologie auseinandersetzt. Für die jetzt in Buchform vorliegende Fassung wurde der Text geringfügig überarbeitet.

Die Doktorarbeit wurde angeregt durch Prof. Andreas Grünschloß (Fachbereich Religionswissenschaft). Der Professor hatte sich bereits mehrfach mit den Themen ufologischer Mythen und Religionen beschäftigt, und wusste deshalb, dass das prä-astronautische Weltbild zumindest teilweise in diesen Kontexten relevant ist. Außerdem gab es bislang keine umfassende Aufarbeitung von Erich von Dänikens Schriften. So kam es zu diesem Dissertationsthema.

Erich von Däniken, dem wohl bekanntesten Verfechter der Theorie dass die frühen Götter der Menschheit außerirdische Besucher waren, verdanken wir die große Resonanz zum Themenkreis um die Frage „Waren die Götter Astronauten?“. Das Ganze nennt sich Prä-Astronautik oder auch Paläo-SETI. Verschrien als sogenannte Grenzwissenschaft wird das Thema von den meisten Wissenschaftlern nicht ernst genommen. Umso erstaunlicher die Tatsache, dass darüber nun eine Doktorarbeit vorliegt. Aber was können wir von einer solchen erwarten? Kann so etwas objektiv und neutral ausfallen oder ist von vorneherein eine im Sinne der Prä-Astronautik negative Tendenz vorgegeben?

Letzteres scheint der Fall zu sein, denn in einem Interview mit der Internetplattform www.grenzwissenschaft-aktuell.de, das von Andreas Müller am 30.03.2017 dort veröffentlicht wurde, wird der Autor Jonas Richter wie folgt zitiert: „Ich wurde im Fach wegen meines Themas nicht ausgegrenzt oder schief angeschaut. Hätte ich versucht, zu beweisen, dass Däniken Recht hat, wäre das wahrscheinlich anders gewesen, aber in der Religionswissenschaft wird meistens agnostisch verfahren: Es geht nicht darum, welche Religion im Besitz der Wahrheit ist, sondern darum, die Geschichte, Strukturen und Funktionsweisen von Religion(en) besser zu verstehen.“

Däniken begibt sich bei seinen Hypothesen sowohl in Konfrontation mit der Wissenschaft, als auch mit den verschiedensten Religionen. Nach Meinung der Anomalistiker weist er dabei aber gleichzeitig auch einige gewisse Ähnlichkeiten mit beiden Seiten auf. „Das vorliegende Buch“, so heißt es auf der Buchrückseite im Verlagstext, „beschreibt die weltanschaulichen Grundannahmen, auf denen Dänikens Argumentation beruht.“

Nüchtern betrachtet erscheint es verständlich, dass Jonas Richter seine Arbeit Erich von Däniken selbst nicht hat zukommen lassen, wie er in dem Grenzwissenschaft-aktuell-Interview selbst bestätigte. Eine ernsthafte und ausführliche Diskussion mit demjenigen, über den, und über dessen Hypothesen, er promovierte scheint dann doch für eine Doktorarbeit zu gefährlich gewesen zu sein.

Aus wissenschaftlicher Sicht, wie eine anerkannte Doktorarbeit ja nur sein kann, hat der Autor Jonas Richter sicherlich eine hervorragende Arbeit geliefert. Dass diese nicht unbedingt die Zustimmung der Prä-Astronautik-Vertreter und -Verfechter erhalten wird, bleibt unbestritten. Das Buch zeigt aber auch deutlich, dass es noch viel Bedarf an gemeinsamer und gegenseitiger Kommunikation gibt. Die Prä-astronautischen Hypothesen und Argumente sind sicher nicht alle richtig, aber bei einigen Dingen müsste sicherlich auch die Wissenschaft einmal über ihren eigenen Schatten springen, um die Wahrheit ans Licht zu fördern. Daas die Wissenschaft nicht immer das Non-Plus-Ultra ist, hat die Vergangenheit zur Genüge bewiesen. Mehr sachlicher Dialog täte also beiden Seiten gut…
Axel Ertelt

Jonas Richter (Dr. phil.) studierte Germanistik und Religionswissenschaft in Dublin und Göttingen. Seit 2009 ist er Mitarbeiter an einem mediävistischen Wörterbuchprojekt der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen. Schwerpunkte: Anomalistik, Paläo-SETI-Mythologie und historische Lexikographie.

Jonas Richter: „Götter Astronauten – Erich von Däniken und die Paläo-SETI-Mythologie“ (Reihe: „Perspektiven der Anomalistik“, Band 5); 366 Seiten, kartoniert, ISBN 978-3-643-13655-8, LIT Verlag, Berlin 2017, Preis: 39,90 EUR,


Magischer Mittelrhein
Mystische Orte und unheimliche Ereignisse am Rhein zwischen Mainz und Köln
von Ulrich Magin

Jedes Jahr besuchen zahllose Touristen den Rhein. Das geschieht aus verschiedenen Gründen und zu unterschiedlichen Anlässen. Einige besuchen mittelalterliche Burgen, machen eine Flusskreuzfahrt oder sind nur zum Wandern oder zur Weinprobe gekommen. Wieder andere kommen um das beeindruckende Feuerwerksspektakel „Rhein in Flammen“ zu erleben. Doch kaum jemand aus dieser Touristenschar ahnt etwas von der Mystik und Magie, die in dieser Gegend seit jeher Eingeweihte und Einheimische in ihren Bann ziehen.

Seltsame und geheimnisvolle Wesen, Monster und Seeungeheuer gibt es den Berichten nach nicht nur in den Urwäldern Afrikas (Saurier) oder Südamerikas (Riesenschlangen), in Schottland (Nessie), Nordamerika (Bigfoot) oder Zentralasien (Yeti) und in den Weltmeeren (Seeschlangen, Riesenkraken, Meerjungfrauen), um nur einige zu nennen. Auch in den Gefilden des Mittelrheins gibt es unzählige alte und neue Berichte über geheimnisvolle Wesen, die hier leben oder zumindest gelebt haben sollen. Eine breite Palette dieser Kreaturen und Wesenheiten stellt der Sagen- und Mysterienspezialist Ulrich Magin in seinem neuen Buch vor. Das fängt an mit den Feuer speienden Drachen, die sogar im Drachenloch des Drachenfelsens bei Königswinter eine Brutstätte gehabt haben sollen. Es geht weiter über Seeschlangen bis zum Krokodil, von dem schon eine ganze Menge den Rhein unsicher gemacht haben sollen – und dies sogar noch zu Anfang unseres Jahrtausends im großen Stile.

Weiter berichtet der Autor über Wale im Rhein, was von fossilen Funden bis zu Augenberichten aus jüngster Zeit reicht, als man nachweislich einen Beluga im Rhein aufspürte. Auch Robben scheinen keine allzu seltenen Rheinbesucher zu sein und wurden schon häufiger gesehen. Das bekannteste aller Rheinwesen allerdings, die Loreley, ist ein nur gut 200 Jahre altes Märchen, das durch Heinrich Heines dichterische Zeilen erst so richtig bekannt wurde. Und doch soll es auch im Rhein unheimliche Wesenheiten wie Nixen, Sirenen und Flussgötter gegeben haben, wie einige glauben. Und auch Marien- und andere Heiligenerscheinungen gab es nicht nur in Lourdes oder Fatima, sondern den Überlieferungen gläubiger Katholiken nach auch am Rhein.

Über Geistererscheinungen und Spuk gelangt man ab Seite 76 schließlich zu einem ganz besonderen Kapitel, den Zwergen. Im Kölner Raum auch als Heinzelmännchen bekannt erledigten sie der Legende nach des nachts die Arbeiten der Menschen. Doch als man sie enttarnte, da nahmen sie Rache und blieben für immer verschwunden. Wirklich? Da wird von einem Kölner berichtet, der allen Ernstes behauptet noch in den 1980er Jahren Zwerge in seiner Wohnung in Köln gesehen zu haben. Sind sie also doch noch unter uns, die Zwerge?

Auch die UFOs und selbst vermutliche Außerirdische in vergangenen Zeiten kommen in dem Buch nicht zu kurz. So findet auch der Hohlstein von Spich bei Troisdorf Erwähnung, der bereits als Landeplatz und Abschussrampe eines prähistorischen Raumfahrzeuges gedeutet wurde. Und auch im Mittelalter, zu Zeiten des Heiligen Albertus Magnus, waren Außerirdische vielleicht in Köln und Umgebung präsent.

Die Mysterienreise entlang des Rheines geht noch weiter. Doch will ich an dieser Stelle nicht mehr verraten und dem Leser empfehlen dieses Buch selber zu lesen. Die Lektüre lohnt auf jeden Fall und der äußerst günstige Preis strapaziert auch schmale Geldbeutel nicht übermäßig.

Ulrich Magin wurde 1962 geboren und wohnt heute im Rheinland, wo er freier Autor, Übersetzer und Lektor arbeitet. Er verfasste mehrere Bücher über Sagen und geheimnisvolle Phänomene sowie Romane und publizierte Artikel in den verschiedensten Magazinen und Fachzeitschriften.
Axel Ertelt (01.10.2015)

Ulrich Magin: „Magischer Mittelrhein“ (Mystische Orte und unheimliche Ereignisse am Rhein zwischen Mainz und Köln), 160 Seiten plus Bildtafeln, Hardcover, 16,5 x 19,8 cm, ISBN 978-3-95540-166-5, Regionalia Verlag, Rheinbach im Juli 2015, Preis: 7,95 €.


 Die Harphe
Eine satyrische Weltenbeschau
Von Wolfgang M. Lehner

Was mich besonders beim Lesen gestört hat ist einerseits die für das Buch gewählte Schrift (sieht nach Script MT Bold aus) im Schreibstil und das andererseits auch noch ohne Blocksatz. Zudem sind keine Trennungen vorhanden, was an den Zeilenenden schon mal zu extrem langen Lücken führt. Das war äußerst gewöhnungsbedürftig und es ist schon sehr fraglich, ob ich mir das noch einmal antun würde. In Punkto Rechtschreibung wird permanent (außer bei den „Sinnsprüchen“, die ja Zitate sind) anstelle von „ss“ ein „ß“ verwendet. Anders herum wäre es nachvollziehbar, wenn jemand noch alte Hardware oder Programme benutzt, die kein „ß“ besitzen oder darstellen können. In will diesen schaurigen Unsinn mal anhand nachfolgender Beispiele verdeutlichen:

Beßer (besser), wißen/Wißen (wissen/Wissen), daß (dass), muß (muss), gelaßen (gelassen), beschloßen (beschlossen), Gewißheit (Gewissheit), Tausendsaßa (Tausendsassa), gerißen (gerissen), mißachten (missachten), Genuß (Genuss), usw. … Dadurch sind im Buch jede Menge Rechtschreibfehler – und dies nicht erst seit der Rechtschreibereform. Ein Fakt, mit dem sich der Autor und insbesondere der Verlag keinen Gefallen getan haben.

In seiner Art Vorwort schreibt der Autor ein paar wenige Zeilen „Zum Schutz der Jugend im Besonderen und der Einfältigen im Allgemeinen“. Es könnte Personen geben – gemeint sind hier neben der Jugend solche mit einem IQ von weniger als 125, wie der Autor schreibt – die durch die Lektüre geschädigt werden könnten. Dem stimme ich voll und ganz zu – aber aus anderen Gründen als der Autor. Kinder und Jugendliche tun sich mit der deutschen Rechtschreibung ehe schwer genug. Da braucht man solche Bücher mit solch katastrophaler Rechtschreibung sicher nicht noch zusätzlich.

Soweit dazu. Worüber aber handelt das Buch nun eigentlich? Es handelt von mehr oder weniger Alltagsgeschichten, meist vom Autor nach eigener Darstellung erlebt, manchmal aber auch von Gedankengängen zu gelesenem oder Erlebten. Alles bis aufs „geht nicht mehr“ ausgeschmückt und umständlich beschrieben, so dass es umständlicher meistens gar nicht mehr geht. Da wäre sicherlich oft weniger mehr gewesen – nach dem (auch) schriftstellerischem Motto „Weniger ist mehr“ und „In der Kürze liegt die Würze“.

Anhand langatmiger Formulierungen in manch unsinniger Episode kann man sich des Eindrucks nicht erwehren, dass hier der Text nahezu vergewaltigt in die Länge gezogen wurde um ein Buchmanuskript seitenmäßig zu erreichen. Und auch der Verlag tut sein Bestes dazu indem er jede neue Story auf einer neuen Seite beginnen lässt. Dies selbst dann, wenn die vorhergehende Episode mit nur zwei Zeilen auf der Vorseite endet (z. B. Seite 15, Seite 51) und somit mitten im Text fast leere Buchseiten stehen, die Umfang und Preis in die Höhe treiben.

In den einzelnen Geschichten wird permanent und ausschließlich über alles und jedes gelästert. Sei es um Frauenparkplätze oder diverse Internetseiten wie solche über „Reborn Babys“. Da wird der Unmut über einen Ladenbesitzer in unendlich langen Wortkombinationen dargetan, der den Autor mal zu lange warten ließ. Trotz des eigentlich bisher guten Verhältnisses ist es doch klar, dass man dort nicht weiter Kunde ist. Wohl alles nach dem Motto „Alles Meier – oder was“ – oder wie hieß dieser Werbespruch noch gleich?

Das vorliegende Büchlein ist der „Band 1“. Das bedeutet offensichtlich, dass es irgendwann mal mindestens einen Folgeband geben soll. Aber den muss man sich dann sicher nicht auch noch antun…

Axel Ertelt (07.02.2015)

Wolfgang M. Lehner: „Die Harphe“; Eine satyrische Weltenbeschau. Band 1,  127 Seiten, ISBN 978-3-86870-653-6, Re Di Roma-Verlag, Remscheid 2014, Preis: 12,95 €.


  
Ruf ich beim Bestatter an, ist die Leitung tot
Miese Witze Vol. 2
Gesammelt, getestet und für gut befunden von Peter Waldbauer

Am 12. November 2014 erreichte mich eine Email des Autors Peter Waldbauer, in der er mich über das Erscheinen des vorliegenden Buches informierte, das er in der Mail als „Bestattungsmafia Teil 3“ bezeichnete.

Was aber hat das Taschenbüchlein mit der Bestattungsmafia zu tun? Wenn doch die Telefonleitung tot ist kann keine Mafia tätig werden. Jedenfalls ergibt der Titel irgendwie nicht so richtig einen Sinn – auch auf Seite 76 nicht, wo er als „Witz“ steht unter dem Motto „Und dann war da noch … der Angehörige, der beim Bestatter anrief und sich wunderte, dass die Leitung tot war.“ Irgendwie fehlt da offenbar die Pointe, denn niemand, dem ich diesen Witz zum Test vorlas lachte. Alle schauten nur fragend in die Runde, was zeigte, dass niemand den Witz verstanden hatte.

Nichts für ungut, es sind durchaus auch einige gute Witze dabei. Genauso aber auch ganz geschmackslose. Oder wie sonst kann man gleich zu Anfang die „Äthiopier-Witze“ (Seite 6 und 7) bezeichnen. In denen wird sich über den Hunger in der Dritten Welt lustig gemacht. Das ist zwar ganz nach Mafiaart, hat aber mit Bestatterwitzen sicherlich nichts zu tun. Somit trägt das Buch das Prädikat „Miese Witze“ auf der Titelseite ganz zu recht.

Doch wie gesagt, es gibt auch bessere Witze in dem kleinen Büchlein, die sogar themenbezogen sind. So steht auf Seite 44 folgender, ganz passender Witz: „Trauerrede des Pfarrers. ‚Wir nehmen Abschied von … einem ehrlichen Geschäftsmann … guten Vater … treuen Ehemann …’ Trauergast zum Nachbarn: ‚Lass uns gehen, wir sind auf der falschen Beerdigung.’“

Schade ist nur, dass man solche Witze nur recht selten im Buch findet. Das Sprichwort „Weniger ist mehr“ trifft auch hier wieder zu, wenn es um die schlechten – oder besser „miesen Witze“ (wie es schon auf dem Buchcover heißt) geht…

Axel Ertelt (25.12.2014)

Peter Waldbauer: „Ruf ich beim Bestatter an, ist die Leitung tot“ („Miese Witze Vol. 2“); Taschenbuch, 108 Seiten mit durchschnittlich 2 bis 3 „Witzen“ pro Seite, ISBN 978-38479-0578-3, Eichborn Verlag in der Bastei Lübbe AG, Originalausgabe, Köln 2014, Preis: 4,99 € (Österreich 5,20 €). Diesen Titel gibt es auch als eBook für 3,99 €.


Phantastische Orte
Exkursionen in die Vergangenheit
Herausgegeben von Frank Grondkowski und Roland Roth
 
Das vorliegende Buch ist eine von den beiden Buchautoren Frank Grondkowski und Roland Roth herausgegebene Anthologie über „Phantastische Orte“ in Europa und der Welt. Das Vorwort des Buches verfasste der bekannte Prä-Astronautik-Buchautor Walter-Jörg Langbein. Neben den Kapiteln aus der Feder der Herausgeber verfassten auch bekannte und weniger bekannte Schriftsteller ihre Beiträge zu ihren „Exkursionen in die Vergangenheit“. Die Gastautoren sind (in der Reihenfolge ihres Auftretens im Buch): Matthias Donner, Thomas Ritter, Mike Vogler, Hans-Dieter Gau, Hans-Jürgen Schulz, Hans-Peter Jaun und Hans-Jörg Vogel.
 
In 22 Beiträgen schildern die Autoren ihre Eindrücke, Beobachtungen und Recherchen zu geheimnisvollen Orten, an denen einst unsere Vorfahren rätselhaften Kulten frönten, die uns heute unbekannt sind und für die hier oft erste Anhaltspunkte geliefert werden. Es sind Orte, deren Bedeutung die konventionelle Wissenschaft im Detail bis heute nicht restlos – oder nicht zufrieden stellend – erklären konnte. Mal sind es primitiv erscheinende Steinbauten und manchmal aber auch recht prachtvolle Stätten aus längst vergangenen Epochen. Diese, oft heiligen Orte, finden zum Teil noch bis in unsere heutige Zeit als Pilgerstätte für spirituelle Rituale eine besondere Verehrung.
 
Die Autoren der Anthologie haben diese Stätten besucht und in diesem Buch versucht sie so gut wie möglich nach ihren Möglichkeiten zu dokumentieren. Am Ende der Beiträge gibt es in der Regel umfangreiche und interessante Quellenangaben sowie auch Adressen für weitere Informationen oder Unterkünfte, die als Ausgangspunkt für eigene Exkursionen benutzt werden können. Bei ihrem Streifzug durch die Welt des Geheimnisvollen und Rätselhaften besuchten die Autoren Orte wie Goseck in Sachsen-Anhalt, wo es eine rund 7.000 Jahre alte, als Sonnenobservatorium gedeutete Kreisgrabenanlage gibt (Roland Roth) oder Nebra, gar nicht so weit von Goseck entfernt, wo die in den letzten Jahren zu großer Bekanntheit gelangte „Himmelsscheibe“ gefunden wurde, die einen eindeutigen Bezug zu den Plejaden, dem Siebengestirn, aufweist (Matthias Donner). Hierüber berichtete auch das Autorenteam Briegel/Ertelt in ihrem Buch „Die Heimat der Götter“ (2013).
 
Mit dem geheimnisvollen Klusfelsen, einer alten Mysterienstätte bei Goslar im Harz, beschäftigen sich gleich zwei der Autoren (Roland Roth und Mike Vogler). So ein wenig erinnert der Klusfelsen auch an die Externsteine im sagenumrankten Teutoburger Wald, auf die Roland Roth in einem späteren Kapitel über die Megalithkultur in Deutschland auch noch kurz eingeht.
 
Thomas Ritter entführt dann schon in entferntere Gefilde, unter anderem nach der Felsenstadt Petra in Jordanien. Hans-Dieter Gau berichtet über eine Reise in die Ost-Türkei, genauer gesagt auch nach Göbekli Tepe in Ost-Anatolien, nahe der Grenze zu Syrien. Die Entdeckung der Anlage war eine archäologische Sensation und die Erforschung stellte schon ganze Szenarien der Prähistoriker auf den Kopf, wie es einmal in „Die Zeit“ berichtet wurde. Die Entstehung der Anlage soll 12.000 Jahre zurück, in die Steinzeit, gehen. Wer sie erbaute, wozu sie diente, das sind bis heute ungelöste Rätsel. Schließlich sollen, so heißt es offiziell, bis zum Jahr 2013 erst ganze 3 % der Anlage ausgegraben worden sein. Was uns da bei den restlichen 97 % noch erwartet, dem kann mit großer Spannung entgegen geblickt werden.
 
Frank Grondkowski beschäftigt sich in einem weiteren Kapitel mit Orten in Ägypten, Teneriffa und Mexiko. Dazu stellt er neue Fragen zu alten Rätseln und betrachtet die bestehenden Theorien aus einem neuen Blickwinkel. Mit den Tempeln auf Malta beschäftigt sich Hans-Jürgen Schulz und Hans-Jörg Vogel entführt nach Island in die Stadt der Trolle, Feen und Elfen. Hans-Peter Jaun berichtet über altes polygonales Mauerwerk in Italien, das sich mit seinen riesigen Steinblöcken ganz krass vom späteren, mittelalterlichen Mauerwerk absetzt. In weiteren Kapiteln der Autoren werden weitere Mysterienorte beschrieben…
 
Alles in allem ein Buch, das durchaus empfehlenswert ist und in keiner Bibliothek fehlen sollte, die sich mit den Rätseln unserer Vergangenheit beschäftigt – in Deutschland und dem Rest der Welt.
Axel Ertelt
 
Frank Grondkowski und Roland Roth: „Phantastische Orte“ (Exkursionen in die Vergangenheit); 262 Seiten mit durchgehend farbigen Abbildungen, ISBN 978-3-944315-10-2, Twilight-Line Verlag, Wasungen im April 2014, Preis: 15,95 € (Softcover-Ausgabe). 24,95 € (geb. Hardcover-Ausgabe), 4,09 € (eBook-Ausgabe bei Kindle/Amazon).
 

Der Bestattungsratgeber
kompetent – sachlich – fair
von Peter Waldbauer
 
Als ich am 10. November 2013 eine Email des Autors Peter Waldbauer erhielt, in der er mich einlud eine Rezension zu seinem neuen „Bestattungsratgeber“ zu schreiben, war ich doch ziemlich überrascht. Schließlich hatte ich zu seinem Vorgängerbuch, „Die Bestattungsmafia“, eine recht negative Kritik geschrieben.
 
Unter dem Titel seines neuen Werkes, „Der Bestattungsratgeber“, heißt es: „kompetent – sachlich – fair“. Das klingt nach einem Versprechen gegenüber dem ganzen an der Materie beteiligten Personenkreis – also auch gegenüber den Bestattern. Aber, kann das Buch dieses Versprechen wirklich halten? Neugierig geworden nahm ich den Vorschlag des Autors an und nahm dies dann wieder einmal kritisch, aber sachlich kompetent, als Autor und Fachgeprüfter Bestatter, unter die Lupe.
 
So ganz kommt der Autor, so scheint es schon im Vorwort, auch in seinem Ratgeber nicht weg – von seiner Darstellung der Bestattungsmafia und seine Seitenhiebe für die Bestatter. Das ist schade, obwohl Peter Waldbauer im Einzelfall sicher recht hat, denn es gibt dem Versprechen der Sachlichkeit und Fairness dann doch schon ganz zu Anfang einen faden Beigeschmack. Sicher ist, es gibt Schwarze Schafe in jeder Branche, auch in der Bestattungsbranche.
 
Die Ausführungen unter Kapitel „1.2. Wie viel verdient ein Bestatter“ bestehen ausschließlich aus Statistiken und suggerieren wieder des Autors Lieblingsthema von den Bestattern als Bestattungsmafia. Dabei legt der Autor seine Daten aus 2011 vor, ohne deren Quellen zu nennen. Nun ist es ja auch so, dass es zu den verschiedensten Daten die verschiedensten Quellen und Zahlen gibt. Genaue Zahlen gibt es nicht – wenigstens was die tatsächliche Zahl der Institute und Umsätze angeht. Unklar bleibt beispielsweise auch, ob bei der genannten Anzahl der Bestattungsinstitute in Deutschland (nach Waldbauer 4.400) beispielsweise die Filialen der Großen der Branche einbezogen sind oder nicht. Die zur Ideal-Lebensversicherung gehörende Bestatterkette Ahorn AG (früher Ahorn-Grieneisen) hat deutlich über 200 Filialen (die Zahlen liegen um 230 bis 250), die im Grunde als eigenständige Institute in der Statistik gesehen werden müssten. Erhebungen vom 30. Juni 2012 besagen dann auch das es in Deutschland 5.244 Bestattungsinstitute gibt. Doch auch dies ist alles relativ. Solche im Grunde nichts sagende Statistiken haben in einem Ratgeber nichts verloren und gehen weit am eigentlichen Thema vorbei.
 
Lobend erwähnt werden muss der folgende Teil bezüglich der ärztlichen Leichenschau. In aller Ausführlichkeit wird dabei auch auf bestehende Probleme mit der Ärzteabrechnung hingewiesen. Allerdings hat sich auf Seite 21 unten ein Fehler eingeschlichen. Nicht bzw. nicht nur der „vertrauliche Teil des Leichenschauscheins“ muss beim Verstorbenen verbleiben, sondern mindestens der nicht vertrauliche Teil, da dieser so wichtige Daten enthält wie die Todesart und die Hinweise auf mögliche ansteckende Krankheiten, wie der Autor bereits auf Seite 18 richtig festgestellt hat.
 
Ab Seite 23 wird die Beurkundung eines Sterbefalles abgehandelt. Dazu sei anzumerken, dass es nicht an allen Standesämtern eine kostenfreie Urkunde für das Pfarramt gibt. In NRW beispielsweise sind es die wenigsten, wenn heute überhaupt noch. Die Gebühr für die Sterbeurkunden sind kommunale Gebühren und damit Ländersache und somit von Bundesland zu Bundesland (nicht „von Behörde zu Behörde“) verschieden. Dies sind im Großen und Ganzen gesehen vielleicht Kleinigkeiten, die so jedoch in einem Ratgeber nicht auftreten sollten.
 
Kapitel 3 handelt die Bestattungsarten ab. Auf Seite 27 ist als Vorteil einer Feuerbestattung beispielsweise aufgeführt: „Kostengünstiger als Erdbestattung“. Dies ist nur bedingt richtig, da viele Feuerbestattungen, vor allem wenn die Beisetzung in einem regulären Urnengrab auf einem heimischen Friedhof erfolgt in Etwa mit den Kosten einer Erdbestattung gleich liegen oder diese sogar übersteigen können. In der Regel sind es lediglich zwei Faktoren, die bei der Feuerbestattung gegenüber der Erdbestattung Kosten einsparen lassen. Das sind zum einen der Sarg und die Ausstattung (Deckengarnitur) und zum anderen das Urnengrab als in der Regel preisgünstigere Variante zum Erdbestattungsgrab. Andererseits wird aber vergessen, dass es bei der Feuerbestattung zusätzliche Kosten gibt, die bei einer Erdbestattung nicht anfallen. Dazu gehören beispielsweise die zweite Leichenschau, die in der Regel zusätzliche Überführung zum Krematorium, die Krematoriumskosten, Der Urnenversand oder die Urnenüberführung, die Schmuckurne. Zudem kann es durchaus vorkommen, dass auch ein hochwertigerer Sarg bei einer Feuerbestattung von den Angehörigen gewünscht wird. Alternativ kann auch ein einfacher Feuerbestattungssarg für eine Erdbestattung gewählt werden, was beispielsweise bei einer Sozial- oder Ordnungsamts-Bestattung übliche Praxis sein kann (siehe auch Seite 38f „Sozialbestattung“).
 
In Kapitel 3.6. werden dann ab Seite 41 sogenannte „Sonderbestattungen“ vorgestellt. Darunter die in Schweden entwickelte Stickstoff-Ökobestattung oder die aus Nordamerika stammende Kalilaugenbestattung. Beides sind Varianten, die in Deutschland nicht zur Verfügung stehen und auch eigentlich eher in ein Bestattungsfachbuch für ein Fachpublikum, aber nicht in einen Ratgeber gehören, der für die Allgemeinheit gedacht ist.
 
Das Kapitel 3 schließt ab mit der Thematik der „Bestattungen im Dienste der Wissenschaft“. Drei Arten sind hier aufgeführt, wobei so richtig eigentlich nur die erste, die „Körperspende“ für eine medizinische Lehranstalt, so richtig hier hineinpasst. Die als zweite genannte Variante, die „Plastination“, ist vielmehr eher ein perverses Showprojekt von Gunter von Hagen, dessen öffentliche Ausstellungen extrem umstritten sind.
 
Die „Kryonische Bestattung“ bzw. das Einfrieren des Körpers basiert kaum auf wissenschaftlichem Interesse sondern vielmehr auf dem Wunsch der Verstorbenen, die dies in Betracht ziehen, in Zukunft wieder zum Leben erweckt werden zu können. Doch dies dürfte nüchtern betrachtet genauso unsinnig sein wie die Mumifizierung der ägyptischen Pharaonen, die auf ähnlichen Motiven basierte.
 
Kapitel 4 (S. 48 bis 56) behandelt „Grabort und Grabarten“. Hier ist im Wesentlichen alles Wichtige dazu geschildert sofern es sich um Bestattungen auf herkömmlichen Friedhöfen, nicht um sogenannte Naturbestattungen, handelt.
 
Auf Seite 57 beginnt das 5. Kapitel mit Peter Waldbauers Lieblingsthema, dem Bestatter. Spätestens jetzt und schon im ersten Absatz fühlt man sich zurückversetzt in sein Werk Die Bestattungsmafia, wenn er da abfällig vom Typ des Bestatters schreibt: „…stellt sich nun die Frage, welchen Bestatter, welchen Typ von Bestatter Sie überhaupt beauftragen sollen.“ Auch wenn teilweise entschärft, so verfällt der Autor hier doch wieder deutlich in seine Mafiaszene. Dies an dieser Stelle noch einmal zu kommentieren spare ich mir hier. Dass einzig Positive in diesem Kapitel sind seine Ausführungen zum polizeilichen „Bergungsauftrag“, die man durchaus als wertvollen Hinweis einstufen kann.
 
Kapitel 6 umfasst „Das Trauergespräch“. Hier gibt der Autor eine durchaus gute Zusammenfassung wertvoller Hinweise auf seriöse Bestatterpraktiken und seriöses Auftreten. Geschildert werden Situationen und Dinge, die eigentlich für jeden Bestatter selbstverständlich sein sollten – aber leider nicht immer sind.
 
Der teilweise positive Eindruck aus insbesondere dem 6. Kapitel wird allerdings in Kapitel 7 („Sargauswahl“) endgültig zu Nichte gemacht. Spätestens ab hier kann man sich des Eindrucks nicht erwehren, dass man gerade „Die Bestattungsmafia“ Band 2 liest. Da wird der Bestatter dann als Abzocker dargestellt, der (nicht nur) seine Särge mit (bis zu) 1.000 % Aufschlag verkauft. So schreibt er beispielsweise: „Aus einem Verkaufspreis von 2.000 Euro werden so schnell 200 Euro Einkaufspreis.“ (S. 80) Das Traurige ist, dass der normale Durchschnittsbürger, der dies liest, dies alles für bare Münze hält und auf jeden Bestatter bezieht. Eine Volksverdummung übelster Form, zumal hier ganz offensichtlich pauschal dargestellt wird. Der Untertitel des Buches, „kompetent – sachlich – fair“ klingt da nicht nur wie ein Hohn, sondern das Gegenteil ist hier der Fall.
 
Unweigerlich erweckt der Autor den Anschein, dass alle Bestatter Betrüger sind, weil es sich so liest als beträfe es alle Bestatter: „Den Angehörigen wird entweder ein eichenähnlicher Sarg als Eichen-Vollholz verkauft oder der echte Eichensarg wird später heimlich ausgetauscht.“ (S. 84) Oder: „Die Angehörigen wählen im Ausstellungsraum das teure Eichenholzmodell zum Preis eines Gebrauchtwagens, der Verstorbene liegt nachher im Aufbahrungsraum im minderwertigen Eichenimitat. Berechnet wird selbstverständlich das Eichenvollholzmodell.“ (S. 84) Das kommt auch in Kapitel 10 (10.3 Sargtausch) wieder zu Tage: „Vor der Einlieferung im Krematorium tauscht der Bestatter den teuren Sag gegen einen normalen, billigen Verbrennungssarg aus… Der teure Sarg wird trotzdem berechnet.“ (S. 109) Es mag vielleicht Einzelfälle geben, in denen mal ein Bestatter Särge austauscht und somit definitiv Betrug begeht. Sobald so etwas jedoch publik wird, sind seine Tage als Bestatter mit Sicherheit gezählt.
 
Kapitel 8 handelt das Thema der Überführungen ab und lässt ebenfalls nur wenig Positives durchblicken. In einem hat der Autor jedoch Recht: Es gibt definitiv immer wieder Fälle wo insbesondere Heimpersonal und Pflegepersonen von Bestattern illegal geschmiert werden. Deshalb gilt da definitiv: Lassen Sie sich nicht vom Heimpersonal zu einem bestimmten Bestatter drängen. Nehmen Sie einen Bestatter, den Sie vielleicht schon kennen, mit dem Sie gute Erfahrungen gemacht haben und dem Sie vertrauen. Jeder Bestatter kann überall in Deutschland tätig werden.
 
Auch im Kapitel 9, das von der Versorgung der Verstorbenen handelt, lässt Waldbauer kein gutes Wort für die Bestatter übrig, die nach seinen Schilderungen allesamt rüde und skrupellos ihre Arbeit verrichten, Kleidung des Verstorbenen gar nicht anziehen und schlimmer. Das Ganze gipfelt in seiner Aussage: „Geld und Schmuck befinden sich zum Zeitpunkt der Beisetzung nicht mehr im Sarg.“ (S. 101) Der Bestatter oder sein Bestattungsgehilfe haben es geklaut. Dies jedenfalls will Waldbauer mit dieser Aussage ausdrücken. Schlimmer noch: „…Bestatter sammeln nicht nur Schmuck systematisch ein, sondern brechen den Toten mit einer kleinen Zange auch die Goldzähne heraus.“ Dies habe „Tradition“, heißt es und der Autor beruft sich dabei auf eine Dichtung des Dichters Gottfried Benn aus dem Jahre 1912.
 
In Kapitel 11 geht es um die sogenannten „Fremdleistungen“. Das sind Posten, die nicht vom Bestatter selbst ausgeführt, sondern mehr oder weniger lediglich vermittelt werden. Dazu gehören nicht nur die im Buch genannten Posten wie Blumenschmuck, Traueranzeigen usw. Selbstredend, dass der Autor den Bestatter hier wieder als Buhmann und Abzocker hinstellt, weil er angeblich bei jeder Fremdleistung satte Prozente kassiert. Zwar gibt es bei Zeitungen die Praktik, dass Bestattungsinstitute dort quasi als Agentur geführt werden und eine prozentuale Vergütung erhalten, doch bringt dies einzig und allein finanzielle Nachteile für die Zeitung. Der Kunde bezahlt so oder so den regulären Preis für die Annonce nach der Preisliste – egal ob der Bestatter die Annonce aufgibt oder der Kunde selbst. Peter Waldbauers permanente „Tipps“ (sinngemäß): Lassen Sie dies und das nicht über den Bestatter regeln, sondern machen sie es selbst. Sonst berechnet der Bestatter Ihnen diese Dienstleistung. Da möchte man in manchen Fällen den Buchverlagen glatt den Tipp geben: Schreiben Sie Ihre Bücher selbst, sonst müssen Sie dem Autor noch ein Honorar zahlen…
 
Auch die Sargträger sind Bestandteil des Kapitels Fremdleistungen. Dies kann sein, wenn es vor Ort üblicherweise Trägerdienste gibt. Sind diese jedoch vom Bestattungsinstitut gestellt, dann handelt es sich um eine Eigenleistung des Bestatters, nicht um eine Fremdleistung. Die kosten dann nach Waldbauer um die 30,00 Euro. – Soll wohl heißen, der Bestatter sahnt wieder kräftig ab. Egal ob die Sargträger zu den Festangestellten des Bestatters gehören oder ob sie lediglich in einem Minijob auf Basis der geringfügigen Beschäftigung dieser Tätigkeit nachgehen – es ist eine Lohnarbeit, die in der Rechnungssumme nicht nur Mehrwert-/Umsatzsteuerpflichtig ist, sondern vor allem auch Lohnsteuerpflichtig und mit Sozialabgaben (mindestens Krankenversicherungs- und Rentenversicherungsbeiträge mit den Umlagebeträgen sowie über die Berufsgenossenschaft Unfallversicherungsbeiträge kostet) belegt ist. Unter 20,00 Euro netto kommt kaum noch ein Träger. Was bleibt da noch für den Bestatter?
 
Kapitel 12 handelt die „Rechnungen“ ab. Dabei geht es nach Waldbauer permanent um irgendwelche Bestatterabzocke durch Doppelberechnungen. Man gewinnt hier den Eindruck alle Bestatter rechnen jede Dienstleistung doppelt und dreifach ab. Das nachfolgende Kapitel „Sterbegeld – Versicherungen“ wird viel zu kurz und oberflächlich abgehandelt anstatt dass es tatsächlich wertvolle Ratschläge im Sinne eines Ratgebers gibt.
 
Im Kapitel 14 geht es um „Vorsorgeverträge“. Mehrmals betont der Autor, dass der vorsorgende Vertragsabschließende bloß kein Geld an den Bestatter für die dereinstigen Bestattungskosten bezahlen soll. Da wird als Negativbeispiel ein Kölner Großbestatter bemüht, der 1,5 Millionen Euro Vorsorgegelder seiner Kunden bei Spekulationen verzockt haben soll. Das machen dann alle Bestatter so – oder was? Und doch hat Peter Waldbauer da einmal Recht, aber aus ganz anderen Gründen, die im Buch gar nicht genannt werden. Wenn ein Bestatter Geld einnimmt, so muss von dieser Einnahme direkt die Mehrwertsteuer abgeführt werden. Dabei spielt es keine Rolle ob die Leistung bereits erbracht wurde oder irgendwann in ferner Zukunft liegt. Solche Gelder aber sollten möglichst sicher und vor allem Zinsen bringend angelegt werden. Der Mehrwertsteueranteil (ca. 1 Fünftel) schmälert aber deutlich die Zinseinnahmen, die ja auch Preissteigerungen in der Zukunft zumindest helfen sollen abzufangen. Und dafür gibt es eben die Deutsche Bestattungsvorsorge Treuhand AG, auf die Peter Waldbauer ja auch mehr oder weniger positiv hinweist.
 
Ein Bestattungsvorsorgevertrag ist ein Vertrag, der abgeschlossen wird um auch eingehalten zu werden – und zwar in letzter Konsequenz. Dies geht nicht, wenn die Finanzierung nicht gesichert ist. Die Finanzierung ist aber nur dann gesichert, wenn der Bestatter im Fall des Falles auch sicher sein kann sein Geld zu bekommen. Und das geht im Grunde nur auf zwei Arten: Die Treuhandvariante für alle die, die das Geld dafür haben und eine Sterbegeldversicherung mit Bezugsrecht des Bestattungsinstituts (alternativ eine vorhandene Lebensversicherung mit einem Neueintrag des Bezugsrechts für den Bestatter). Natürlich bekommt der Bestatter, wenn er die Versicherung abschließt, eine Versicherungsprämie – genau, wie jeder andere Versicherungsagent auch. Schließlich ist dies eine Tätigkeit/Dienstleistung für das Versicherungsunternehmen und für den Endkunden kostenlos.
 
Ein Bankkonto, egal welcher Art auch immer, ist keine Lösung, da hier eine Drittperson Zugriff darauf hat, von deren Wohlwollen alles abhinge. Da gibt es die tollsten Erfahrungen und selbst die vermeintlich vertrauensvollste Person kann sich da im negativsten Sinne outen. Wie heißt es doch so schön: Bei Geld hört die Freundschaft auf! Und das selbst im Familienkreis. Wichtige Aspekte, die dieser vermeintliche Ratgeber verschweigt.
 
Bedenklich ist in Kapitel 15 „Nach der Bestattung“ die in Abschnitt 15.3. „Grabpflege“ pauschal gemachte Empfehlung des Autors das Grab mit einer Grabplatte (komplett) abzudecken, um die Bepflanzungskosten und deren Folgekosten zu sparen. Viele Friedhöfe erlauben solche Grababdeckungen (auch Steine wie Kies oder ähnliches) nicht oder nicht mehr.
 
Im 16. Kapitel unter dem Motto „Gebührenordnung“ verweist der Autor zum zweiten Mal (nach S. 158) darauf, dass „die vorübergehend aufgestellten Holzkreuze und Holzplatten“ nicht genehmigungspflichtig seien. Diese Pauschalaussagen sind nicht korrekt! Auf vielen Friedhöfen sind auch diese genehmigungspflichtig und in der „Grabmal- und Bepflanzungsordnung“ sogar in Art und Aussehen eingeschränkt. Wir sehen zum wiederholten Mal, dass man sich auf die Aussagen, Tipps und Hinweise in diesem vermeintlichen Ratgeber nicht unbedingt verlassen sollte. Zudem ist vieles, was auf manchen Friedhöfen erlaubt ist, als pauschaliert „allgemeingültig“ dargestellt, was so wiederum absolut falsch ist.
 
Ab Seite 184 enthält das Buch in Kapitel 17 einen recht umfangreichen Serviceteil mit Checklisten. Als erstes gibt es dort die Checkliste „Im Falle meines Todes (Dokumentenmappe)“. Auf rund 9 Seiten ist dort so ziemlich alles gelistet, was bei einem Sterbefall Dokumenten mäßig zu beachten und zu erledigen ist. Das ist eine wertvolle Hilfe für die Hinterbliebenen bei der Abwicklung der zu erledigenden Formalitäten. Weiter geht es dann ab Seite 193 mit der „Checkliste: Maßnahmen im Todesfall“.
 
Ab Seite 195 werden die benötigten Papiere der Verstorbenen zur Beurkundung des Sterbefalles aufgelistet. Da heißt es bei Spätaussiedlern/Vertriebenen, dass „Urkunden in kyrillischer Schrift“ in deutscher Übersetzung („durch einen in Deutschland vereidigten Übersetzer“) vorgelegt werden müssen. Gleiches schreibt der Autor für die Beurkundung bei Ausländern bezüglich „Scheidungsurkunden“. Dies erweckt den Anschein, dass andere ausländische Urkunden nicht übersetzt sein müssen. Generell aber gilt, dass alle nicht in deutscher Sprache abgefasste Urkunden (internationale, also mehrsprachige Urkunden ausgenommen, wenn sie die deutsche Sprache mit beinhalten) in beglaubigter Übersetzung vorliegen müssen. Die fremdsprachigen Originale sind ebenfalls vorzulegen. – Gravierende Fehler, die in einem Ratgeber nicht passieren sollten.
 
Der Serviceteil Kapitel 17 schließt ab mit einer Checkliste über die Kosten (verursachenden Posten) der Bestattung und einer Übersicht über Qualitätssiegel für Bestattungsunternehmen. Alles in allem kann man Kapitel 17 als Hilfe ansehen, die den Ablauf eines Sterbefalles mit abschließender Bestattung für beide Seiten (Angehörige und Bestatter) einfacher und unkomplizierter machen kann.
 
Kapitel 18 ist ein recht umfangreiches Adressverzeichnis bestattungsrelevanter Verbände. Hier jedoch einseitig kommunale Bestattungsunternehmen aufzuführen halte ich für sehr bedenklich. Gleiches gilt für das Kapitel 19 mit seinem Verzeichnis von Webadressen. Kapitel 20 ist das abschließende Quellenverzeichnis. Sein Umfang soll einerseits eine umfangreiche Recherche belegen, doch fehlen andererseits wichtige sachkompetente Quellen.
 
Das Fazit, das ich aus diesem Buch ziehen muss: Im Buch befinden sich durchaus einige Ansätze, die auf einen Ratgeber hindeuten. Doch der erste Eindruck dazu zerplatzt beim Lesen des Gesamtwerkes wie eine Seifenblase. Das Buch hätte mehr den Titel „Bestattungsmafia Band 2“ verdient. Unter dem Deckmantel eines „Ratgebers“ wird hier nur wieder die Bestattungsbranche in den Schmutz gezogen. So gilt hier auch der Spruch: „Weniger wäre mehr gewesen!“
Axel Ertelt (02.01.2014)
 
Peter Waldbauer, Jahrgang 1966, ist Betriebswirt und wohnt als freiberuflicher Dozent und Autor in der Nähe von Heidelberg. Während seines Studiums arbeitete er vier Jahre in der Bestattungsbranche. Er veröffentlichte Essays und zwei Sachbücher: „Lexikon der antisemitischen Klischees – antijüdische Vorurteile und ihre historische Entstehung“ und „Die Bestattungsmafia – Wie mit dem Tod Geschäfte gemacht werden“.
 
Peter Waldbauer: „Der Bestattungsratgeber“; 244 S., Format: 14,5 x 20,7 cm, Paperback, ISBN 978-3-95558-032-2, Brandes & Apsel Verlag, Frankfurt/M. 2013, Preis: 19,90 €.
 
Meinungen und Reaktionen zur vorstehenden Rezension
Donny Gschwind: „Fundierte Kritik und methodisch sehr gut abgearbeitet. Bin froh mich drauf eingelassen zu haben. Informative Rezension!“ (02.01.2014 via Facebook)
 
 
Gedichte aus dem Leben und anderen Depressionen
Von Frank Grondkowski
 
Seit im September 2009 sein Buch „Wer hat den Pharao geklaut?“ als „etwas anderer Reisebericht“ erschien hat sich der Autor vor allem auch in der grenzwissenschaftlichen Szene einen Namen gemacht. Inzwischen erschienen Artikel von ihm in den verschiedensten Zeitschriften und Anthologien.
 
Brandaktuell erschien jetzt im November sein neuestes Werk in der Reihe Ancient Words als E-Book bei Kindle. Erstaunlich daran ist, dass es sich hierbei nicht um ein weiteres Werk des grenzwissenschaftlichen Genres handelt sondern um ein Werk der Lyrik. Darin enthalten sind Gedichte, die förmlich das Leben schrieb. Häufig bezogen auf die Familie sind die Verse gut zu lesen und man ist zum Teil von einem Schwall der Gefühle hin und hergerissen.
 
Manchmal werden die Zeilen melancholisch und es ergibt sich ein Bild von Traurigkeit vor den Augen des Lesers, das sich jedoch meistens wieder zum Positiven wendet. Auf jeden Fall merkt man, dass diese Gedichte einen tieferen, manchmal sicher auch einen depressiven, Hintergrund besitzen und Zeuge sind von einem Teil des Lebens.
 
Frank Grondkowski, geboren am 23.09.1963 in Berlin, hatte bereits in jungen Jahren großes Interesse an Grenzwissenschaften. Er wurde Mitglied der AAS und verfasste nach seiner Reise nach Gizeh im Jahr 2009 seinen ersten Reisebericht. Heute veranstaltet er Lesungen und Diskussionsrunden und schreibt aktuell Artikel für verschiedene Zeitschriften im Bereich der Grenzwissenschaften.
Axel Ertelt
 
Frank Grondkowski: „Gedichte aus dem Leben und anderen Depressionen“; Ancient Words – eBook bei Kindle, Ancient Mail Verlag Werner Betz, ISBN 978-3-944198-30-9, Groß-Gerau im November 2012, Preis 0,99 €.
 

 
Terra Divina – Auf den Spuren der göttlichen Lehrmeister
Herausgegeben von Alexander Knörr und Roland Roth
 
Brandaktuell ist im Oktober 2012 die Anthologie „Terra Divina“ erschienen. Die Herausgeber, Alexander Knörr und Roland Roth haben hier zusammen mit 13 weiteren Co-Autoren eine interessante und spannende Auswahl von Beiträgen geschrieben. Beiträge, die sich intensiv mit den Rätseln irdischer Vergangenheit auseinandersetzen.
 
Im ersten Kapitel geht es vor allem um die rätselhaften Steinsetzungen der Megalithe. So beschreibt Herausgeber Alexander Knörr nicht nur die weniger bekannten Steinkreise in Senegal und Gambia, von denen es dort an die 1.000 gibt, sondern geht in einem weiteren Kapitel auch auf Steinkreise in Schweden ein. Was hat es dort mit den rätselhaften „Richterringen“ auf sich?
 
Thomas Ritter geht auf Spurensuche in den Untergrund und deckt rätselhafte unterirdische Geheimnisse in Südindien auf. Und Hans-Peter Jaun entführt zurück nach Europa in die megalithische Welt von Alatri in Italien. Hier gibt es wohl beeindruckende Parallelen zu Bauten aus dem alten Griechenland und vielleicht sogar bis hin zu den Hethitern. Wer diesen Bericht gelesen hat wird hier Italien demnächst mit anderen Augen sehen.
 
Cart Ruts, so werden seltsame, Gleisartige Spuren im Gestein genannt, die es zu Hauff auf der Insel Malta gibt. Hans-Dieter Gau berichtet nun von der sensationellen Entdeckung weiterer Cart Ruts, die aber nicht auf Malta sondern auf den Azoren gefunden wurden. Was für eine Verbindung könnte es hier geben und wie entstanden diese Spuren? Fragen, die bis heute unbeantwortet blieben, die aber auf eine Technik längst vergessener Epochen deuten.
 
Technik in längst vergangenen Zeiten? Scheinbar ja, denn im nächsten Kapitelabschnitt erfahren wir mehr über geheimnisvolle steinzeitliche Tankanlagen im Mittelmeerraum. Mindestens ebenso rätselhaft, fast schon mysteriös ist das Sonnenobservatorium von Goseck. Es handelt sich um die Rekonstruktion einer rund 7.000 Jahre alten Kreisgrabenanlage auf einem Plateau oberhalb des Saaletals in Sachsen-Anhalt.
 
Wie Roland Roth berichtet ist der Ringgraben nahezu kreisrund und hat einen Durchmesser von 71 Metern. Bei der Gesamtanlage soll es sich um eines der ältesten Sonnenobservatorien der Welt handeln. Wie wir sehen sind die großen Rätsel der Geschichte praktisch vor unserer eigenen Haustür. Wir müssen nicht erst nach Südamerika fliegen um mit einer Vergangenheit konfrontiert zu werden, die uns deutlich macht, dass wir eigentlich so gut wie nichts über sie wissen.
 
Man könnte sagen, was in der Luft die UFOs sind, das sind in den Ozeanen die USOs, die Unidentified Submarine Objects. Geheimnisvolle, mysteriöse und spektakuläre Begegnungen mit dem Unbekannten hat es in den Ozeanen bereits hundertfach, nein, tausendfach, gegeben. Zu einem weiteren Rätsel der Tiefsee gehören die ebenso geheimnisvollen terrestrischen, submarinen Signale, die immer wieder mal vernommen aber nie aufgeklärt werden. Ob sie mit den USOs in Verbindung stehen? Der Buchautor Frank Grondkowski gibt einen Überblick über das Geheimnis der „WOW-Signale“.
 
Die Kapitelüberschrift lautet „Verschollen und vergessen“. Und so gibt’s hier nicht nur etwas von Jürgen Huthmann über die Kulturen vor den Inkas in Südamerika zu lesen sondern auch Beiträge über das zwar verschollene aber nicht vergessene Atlantis und ähnliche Orte. Thomas Ritter schreibt hier über „Gympie – das Atlantis Australiens“. Pierluigi Peruzzi lokalisiert Atlantis dann gar außerhalb der Erde beim Planeten Saturn und seinen Monden. Eine spannende Beweisführung, die, so unglaublich sie auch klingen mag doch in etlichen Punkten nachdenklich macht.
 
Auf alle Autoren und ihre Beiträge an dieser Stelle näher einzugehen würde den Rahmen dieser Rezension sprengen. Dafür sind es einfach zu viele und vor allem zu viele Fakten und geheimnisvolle Orte. So zählen zu den weiteren Autoren und Autorinnen bekannte Namen wie Brien Foerster, Sylvia Lapp, Gisela Ermel, Walter-Jörg Langbein, Roland Horn und Thomas Hrico.
 
Über „Die Heiligen Drei Könige – oder: Der größte Schwindel aller Zeiten“ berichtet Axel Ertelt in einem Kapitelabschnitt neue Erkenntnisse und Überlegungen zu seinem Buch „Das Mittelalter war ganz anders". Gab es die Heiligen Drei Könige gar nicht? Waren die Könige ursprünglich drei Königinnen und hatten mit Jesu Geburt überhaupt nichts zu tun? Ist das Ganze nur ein Märchen, weil die Königinnen-Trinität der Männerdomaine um den Papst im Vatikan nicht ins Konzept passte? Für wie dumm will uns der ehemalige Kirchenstaat eigentlich noch verkaufen?
 
Das Buch „Terra Divina“ ist ein weiterer Meilenstein auf der Suche nach der Wahrheit – nach der Wahrheit über unsere phantastische Vergangenheit…
Axel Ertelt (15.11.2012)
 
Alexander Knörr & Roland Roth (Hrsg.): „Terra Divina – Auf den Spuren der göttlichen Lehrmeister“; Anthologie, 324 S. mit zahlr. Abb., A-5-Format, PB, 19,50 €, Ancient Mail Verlag, Groß-Gerau im Oktober 2012.
  

 
Wesen, die es nicht geben dürfte
Von Reinhard Habeck
 
Der bekannte Wiener Schriftsteller Reinhard Habeck hat sein fünftes Buch aus der Reihe „…die es nicht geben dürfte“ im Wiener Ueberreuter Verlag veröffentlicht. Nach Dingen, Kräften, Texten und Bildern, die es nicht geben dürfte waren diesmal unheimlich anmutende Wesen an der Reihe – „Wesen, die es nicht geben dürfte“
 
Seit jeher beschäftigen seltsame Geschöpfe und mysteriöse Wesen die Fantasie der Menschen. Mythos oder Wirklichkeit? In seinem neuesten Buch beschäftigt sich Reinhard Habeck mit jahrtausende alten Überlieferungen und Legenden über solche Wesen. Es geht um Fabelwesen, die heute fast schon vergessen und doch immer noch präsent sind. Monströse Mischwesen und Fabeltiere – könnten sie vielleicht Überlebende aus der Urzeit sein?
 
Das Buch beginnt mit dem Kapitel „Im Bann der Basilisken“ über „schreckliche Schlangenkönige, böse Blicke und unfassbare Monster“. Basilisken trieben sich vor allem auch in Europa herum und vor allem in Österreich, dem Heimatland des Autors, finden sich zahllose Hinweise und Spuren von ihnen. Seien es Abbildungen dieser Fabelwesen an Brunnen oder im Rathaus. Überall haben sie ihre Spuren hinterlassen und Reinhard Habeck hat die spannenden Geschichten dazu ausgegraben und in seinem Buch vorgestellt.
 
In einem weiteren Kapitel widmet sich der Autor auch den legendären Golem, Menschen aus Lehm, die der Legende nach von meist Rabbis geformt und zum Leben erweckt wurden. Kann es so etwas wirklich geben? Der Mensch soll ja von Gott genauso erschaffen worden sein. Wurde mit dem Golem die göttliche Schöpfung nachvollzogen? Oder ist die Erschaffung eines Menschen ausschließlich Gott vorbehalten? Wer oder was aber ist Gott?
 
Schon seit dem Altertum war es der Traum des Menschen selber Wesen zu erschaffen. Dazu wurden dann auch Automaten, heute als Roboter bezeichnet, erfunden. Auch hierüber berichtet Reinhard Habeck. Und einem weiteren Thema merkwürdig erscheinender Wesen, den Riesen, widmet er weitere Abschnitte im Buch. Dabei ist ein besonders interessanter und spannender Fall beschrieben. Es geht um den vermeintlichen Finger eines Riesen. Dieser soll rund 38 cm lang sein und sich noch heute im Besitz einer ägyptischen Grabräuberfamilie befinden. Auf den Fotos, die davon vorhanden sind, sieht das abgelichtete Gebilde tatsächlich wie ein mumifizierter Finger aus. Wenn er echt ist, dann müsste der dazugehörende Mensch wahrlich ein Riese gewesen sein. Das erinnert auch an die Legenden aus Burma, dem heutigen Myanmar, wo einst ebenfalls Riesen gelebt haben sollen…
 
Reinhard Habeck, geb. am 20.04.1962 in Wien, arbeitet seit über 20 Jahren als freier Schriftsteller und Illustrator. Mehr als 20 Bücher hat er bisher veröffentlicht und seine Comic-Serien, allen voran der „Rüsselmops“, sind legendär. Habeck ist auch Mitinitiator der großen Wanderausstellung „Unsolved Mysteries", die seit 2001 mehr als 480 mysteriöse, archäologische Sammlerstücke aus aller Welt präsentiert.

Axel Ertelt (19.11.2012) 

Reinhard Habeck: „Wesen, die es nicht geben dürfte“; mit einem Vorwort von Armin Risi, 14,3 x 21,5 cm, 224 Seiten mit zahlreichen Abbildungen und einem 16seitigen Farbteil, Hardcover mit Schutzumschlag, ISBN 978-3-8000-7541-6, Verlag Carl Ueberreuter, Wien, 1. Auflage 2012, Preis: 19,95 EUR.

 
UFOs im 21. Jahrhundert
von Alexander Knörr (Hrsg.)
 
Über die aktuelle UFO-Forschung in Deutschland 
 
Der Herausgeber dieses Buches, Alexander Knörr, ist der Vorsitzende der Deutschsprachigen Gesellschaft für UFO-Forschung e.V. (DEGUFO e.V.) mit Sitz in Bad Kreuznach. Dabei handelt es sich um eine der drei großen, wissenschaftlich arbeitenden und anerkannten Organisationen in Deutschland, die sich objektiv mit der Erforschung und Aufklärung des UFO-Phänomens befassen.
 
Seit mehr als einem halben Jahrhundert geistern merkwürdige Objekte am Himmel über uns herum. Das, was Ende der 40er Jahre des letzten Jahrhunderts zuerst als Flying Saucer in den USA Schlagzeilen machte, ist bis heute präsent. Aus den Fliegenden Untertassen von einst ist heute ein durchaus ernstzunehmendes Phänomen geworden: das UFO-Phänomen.
 
UFO = Unidentified Flying Object. Solche werden tagtäglich in allen Teilen der Welt zu Dutzenden gesichtet. Und auch den drei renommierten und größten UFO-Forschungsgesellschaften in Deutschland, der DEGUFO e.V., der GEP e.V. und der MUFON-CES, werden fast täglich solche unbekannten fliegenden Objekte gemeldet.
 
Zwar kann ein Großteil solcher Sichtungsmeldungen rational erklärt werden, doch bleibt ein kleiner aber nicht zu unterschätzender Rest unaufgeklärt. Das gibt Stoff für Spekulationen. Sind es Raumschiffe aus dem All? Bis heute gibt es keine endgültige und abschließende Antwort auf solche Fragen. Was bleibt ist das UFO-Phänomen weiterhin mit wissenschaftlichen Methoden und Mitteln zu studieren, zu erforschen und zu katalogisieren. Und genau dies machen die genannten drei großen Organisationen.
 
Die Beiträge im Buch wurden von Mitgliedern und Experten dieser drei Organisationen verfasst. Sie geben einen Einblick zur derzeitigen Forschung in Deutschland. Nach seinem Vorwort gibt der Herausgeber Alexander Knörr in Kapitel 1 („Die Methodik der UFO-Forschung“) einen guten „Überblick über die UFO-Forschung in Deutschland“ und stellt dabei die UFO-Gruppen vor. Klar distanziert man sich hier auch von den Extremen, die es auf beiden Seiten (Skeptiker und Befürworter einer möglichen, teilweisen außerirdischen Herkunft einiger UFO-Erscheinungen) gibt. Allen voran die Gruppierung CENAP um den Mannheimer Werner Walter. Von diesem hatten sich die drei größten deutschen UFO-Forschungsgesellschaften bereits Anfang August 2011 klar distanziert, nachdem die Walter’sche Polemik gegenüber seriösen UFO-Forschern und UFO-Zeugen immer extremer wurde und so nicht mehr stillschweigend übergangen werden konnte.
 
Fortgeführt wird das Kapitelthema von Mirko Mojsilovic (GEP e.V.) in der Betrachtung „Was ist kritische UFO-Forschung?“. Der Beitrag gibt einen guten Überblick über den Wandel der deutschen UFO-Szene von den UFOlogen der DUIST e.V., die nur alles sammelten und ungeprüft alles auf Außerirdische münzten. Damals entstand ein regelrechter Kontaktlerkult. Diese UFOlogenszene war besonders in den 1950er und 1960er Jahren aktiv. Die Anfänge einer kritischen Auseinandersetzung sind ebenso Gegenstand wie die heutige Situation einer konstruktiven Forschung nach der Wahrheit.
 
André Kramer (GEP e.V.) beschäftigt sich anschließend mit dem heiklen Thema der „UFO-Entführungen“. Spätestens seit Betty und Barney Hill im Jahre 1961 behaupteten in ein außerirdisches Raumschiff entführt worden zu sein, machte das Thema der UFO-Entführungen weltweit Schlagzeilen. Es war nicht der erste Fall aber derjenige, der diesen Aspekt weltweit bekannt machte. Seit damals haben etliche Hundert weiterer Menschen von solchen Begegnungen und Entführungen mit vermeintlichen Außerirdischen berichtet. Besonders bekannt ist dazu auch das sogenannte Phänomen der Bedroom Visitors. Dabei soll es sich um unheimliche Besucher handeln, die Menschen aus ihren Schlafzimmern heraus in ihre Raumschiffe entführen und dort zumeist untersuchen. Im Gegensatz zu den früher als kleine grüne Männchen bezeichneten angeblichen Außerirdischen werden diese heute meistens als Graue beschrieben.
 
Zum Thema gibt es eine größere Kontroverse. Während einige davon überzeugt sind, dass diese Erlebnisse echt sind und hier tatsächlich Außerirdische agieren, aus welchen Gründen auch immer, gibt es auch wissenschaftlich konventionelle Erklärungsmöglichkeiten, die André Kramer ausführlich erläutert.
 
Zum Abschluss des 1. Kapitels stellt Christian Czech (DEGUFO e.V., GEP e.V.) die im Internet frei verfügbaren UFO-Datenbanken vor, in denen UFO-Sichtungen und Ergebnisse gelistet werden. Seit 2007 können UFO-Zeugen ihre Sichtungen auch direkt in den Datenbanken melden. Davon haben bisher mehr als 1.250 Personen Gebrauch gemacht.
 
Es schließt sich das Kapitel 2 an, in dem einige „Fälle und Ermittlungen“ vorgestellt werden. Jutta Behne (GEP e.V.) berichtet über einen Fall, den sie zusammen mit Hans-Werner Peiniger, dem 1. Vorsitzenden der GEP e.V., untersuchte. Drei weitere Abschnitte des Kapitels, davon zwei bei Militärgeländen (Ramstein Air Base und Bundeswehr Truppenübungsplatz Speyer), werden von Alexander Knörr vorgestellt. Besonders interessant ist dazu auch der Kapitelabschnitt zu Ramstein, der drei bis heute nicht geklärte Fälle enthält, die vom Autor selbst untersucht wurden.
 
Anschließend beschäftigt sich Lars A. Fischinger (DEGUFO e.V.) mit „Seltsamen ‚Alien-Leichen’ und ein bisschen ‚Akte X’“. Immer wieder geistern Meldungen über angeblich tote Aliens durch die Medien. Meistens ist es nur ein Fake oder anormale Tierkadaver. Hin und wieder gibt es aber auch Fälle, die zu denken geben und scheinbar nicht so einfach erklärbar sind. Lars A. Fischinger gibt einen guten Einblick über diese Thematik und stellt einige dieser Fälle in einer kritischen Betrachtung vor.
 
Abschließend zum 2. Kapitel heißt es in dem Beitrag von Roland Roth (Autor und Verleger grenzwissenschaftlicher Thematik) „Das UFO-Phänomen ist Realität!“. Viele bekannte Politiker werden zum Thema zitiert. Dabei zeigt sich, dass diese dem Thema durchaus offen gegenüberstehen jedoch im Laufe der Zeit sich eine immer distanziertere Meinung bildete, was wohl oder übel auf die zahlreiche Verunglimpfung der Thematik durch Spinner und extreme Befürworter und Gegner zurückzuführen ist.
 
Passend hierzu beginnt dann Kapitel 3 („UFOs im 21. Jahrhundert“) mit dem Beitrag „UFOs in den Medien –oder– Warum macht man sich über UFOs lustig?“ von Kurt Diedrich. Sogenannte UFO-Sekten, Extrem-Skeptiker oder Märchenerzähler tragen dazu bei, dass das Thema oft nicht ernst genommen wird. Die Hintergründe dazu werden hier verständlich nachvollziehbar erläutert.
 
Das bereits in Kapitel 1 von André Kramer behandelte Entführungs-Phänomen hat inzwischen auch Hollywood erreicht. Einer der eindruckvollsten Filme zur Thematik ist der Film „Die vierte Art“. Roland Roth macht hierzu eine Filmanalyse. Der Film, so wird darin von Anfang an suggeriert, bestehe auf realen Geschehnissen. Tatsächlich scheint es einige Parallelen zu geben. Doch – was ist wahr und was ist erfunden?
 
Noch einmal greift Lars A. Fischinger das Thema toter Aliens auf. In seinem Beitrag „Liebling der Medien: Der ‚Alien’ von Metepec“ geht er auf den wohl bisher letzten wirklich spektakulären – aber auch ebenso umstrittenen – Fall ein, der seit Sommer 2009 für immer wiederkehrende Schlagzeilen sorgt. Damals soll einem mexikanischen Farmer ein kleiner Alien in eine Rattenfalle geraten sein. Angesichts seiner Größe wurde das Wesen als Alien-Baby bezeichnet. Aktuell sieht es jedoch so aus, dass man auch hier (leider) wieder einmal sagen muss: Außer Spesen nichts gewesen…
 
Gerhard Gröschel (DEGUFO e,V., GEP e.V., MUFON-CES) stellt in seinem Beitrag „Neue UFO-Forschung in Deutschland“ einige Methoden und Geräte vor, mit denen man den Himmel überwachen kann um so an potentiellen Orten untersuchbare Daten über seltsame Himmelserscheinungen zu sammeln. Und als abschließende „Neue Impulse für die UFO-Forschung“ stellt Marius Kettmann (DEGUFO e.V., MUFON-CES) mögliche „Einheitliche Vorgehensweisen für eine zukunftsorientierte Forschung“ vor.
 
Abschließend kann man dieses Buch empfehlen. Es gibt einen guten Einblick in den Stand der derzeitigen UFO-Forschung in Deutschland, ist immer sachlich und wissenschaftlich orientiert geschrieben – und das ohne dabei langweilig zu werden. Das UFO-Rätsel ist nach wie vor ungelöst. Selbst dann, wenn weit mehr als 90 % aller Fälle aufgeklärt werden können. Und vielleicht waren sie ja doch schon hier – die Aliens…

Axel Ertelt (02.01.2012)

„UFOs im 21. Jahrhundert“, von Alexander Knörr (Hrsg.), 172 S. m. s/w-Abb., Paperback, A5-Format, Ancient Mail Verlag, Groß Gerau, Dezember 2011, ISBN 978-3-935910-93-4, Preis: 12,80 €.
 

 
 Wer hat den Pharao geklaut?
Von Frank Grondkowski
 
Der etwas andere Reisebericht
 
Der Buchtitel, „Wer hat den Pharao geklaut?“, macht zweifellos neugierig. Man könnte dieses Erstlingswerk von Frank Grondkowski (* 1963 in Berlin) auf den ersten Blick vom Titel her glatt für einen Kriminalroman halten. Doch weit gefehlt. Es handelt sich hier, wie auch der Untertitel verrät, um einen Reisebericht – allerdings um einen etwas anderen Reisebericht als man es vielleicht von einer Reisebeschreibung gewohnt ist.
 
Von dem deutschen Dichter Matthias Claudius (* 15.08.1740, † 21.01.1815) stammt der (leicht veränderte) Spruch „Wenn einer eine Reise tut, so kann er was erzählen.“ (Original: „Wenn Jemand eine Reise thut, So kann er was erzählen; Drum nahm ich meinen Stock und Hut Und thät das Reisen wählen.“ [Matthias Claudius: „Urians Reise um die Welt“. Aus: „ASMUS omnia sua SECUM portans, oder Sämmtliche Werke des Wandsbecker Bothen“, 4. Teil. Wandsbek, 1774. S. 113.])
 
Der Autor, Frank Grondkowski, ist stark an der Geschichte Ägyptens interessiert und hat sich in der einschlägigen Literatur und im Internet darüber informiert. Doch irgendetwas stimmt da nicht. Immer wieder widersprüchliche Angaben, wie beispielsweise zum Bau der Pyramiden, veranlassten ihn schließlich selbst nach Ägypten zu reisen um sich vor Ort ein eigenes Bild zu machen. Was er dabei erlebte und in Erfahrung bringen konnte, hat er, frei nach dem Sinnspruch, der sich aus dem Gedicht von Matthias Claudius entwickelte, in seinem Buch veröffentlicht.
 
Es handelt sich dabei um einen interessanten und teilweise auch recht spannenden Reisebericht, der fast in Form eines Romans flüssig und nie kurzweilig zu lesen ist. Das es überhaupt dazu kam ist auch diesem Dr. M. zu verdanken, der ein wichtiger Bestandteil seiner Vorortrecherchen war, ihn nahezu ständig begleitete und auch im Buch immer präsent ist. Dr. M., ein gut gebauter ägyptischer Taxifahrer, sprach in perfektem Deutsch Frank Grondkowski bereits unmittelbar nach seiner Ankunft in Kairo auf dem Flughafen an. Normalerweise verursacht so etwas bei einem gesunden Menschenverstand eine eher skeptische und ablehnende Haltung: Da will einer mal wieder Geschäfte mit den Touristen machen und sie abzocken…
 
Schließlich willigte der Autor ein und ließ sich von Dr. M. zum Hotel bringen. Für den nächsten Vormittag wurde ein Treffen vereinbart. Noch ahnte der Autor nicht, dass sich hieraus eine Freundschaft entwickeln würde, die ihm auch bei seinen Recherchen von großem Nutzen sein würde. Dr. M., der eigentlich Mohammed hieß und keinen Doktortitel besaß, hatte in Münster Germanistik studiert und wurde auf Grund seiner Bildung in Ägypten von seinen Freunden so genannt.
 
In seinem ganz persönlichen Stil beschreibt Frank Grondkowski seine Erlebnisse und Entdeckungstouren in Ägypten – auf der Suche nach Antworten auf seine offenen Fragen. Und beim Lesen merkt auch der Ägypten unkundige Leser, dass es hier wohl deutlich mehr offene Fragen als Antworten gibt. Zudem vermittelt das Buch durchaus erste und umfassende Einblicke in die Kultur und Architektur des alten Ägypten. Man spürt beim Lesen manchmal durchaus auch eine hintergründige Ironie, die fast satirisch wirkt wenn es um die Widersprüche geht, die es allein in der Ägyptologie zum Bau der großen Pyramiden gibt.
 
Und immer wieder stellt sich eine Frage: „Wer hat den Pharao geklaut?“ – Die Pyramiden, vermeintlich gigantische Grabbauten der Pharaonen (wie es offiziell heißt), waren leer. Wo sind sie geblieben, die Pharaonen, die in ihnen begraben sein sollten? Waren es doch keine Grabbauten? Aber was sind sie dann?
 
Während ich heute Nachmittag (17.12.2010) im Wohnzimmer saß und im Buch las „surfte“ meine Frau durch die Fernsehprogramme. Plötzlich wurde ich hellhörig. Auf N24 lief gerade ein Filmbeitrag über Ägypten, die Pyramiden, die Sphinx… Zufall? Und auch hier wurde wieder über die ungelösten Fragen zur alten ägyptischen Hochkultur gesprochen, hingewiesen auf geheime Kammern – so auch unter der Tatze der Sphinx – die zwar seit vielen Jahren bekannt aber immer noch ungeöffnet und somit unerforscht sind. Und genau darüber hatte ich doch gerade in dem Buch gelesen.
 
Wenn man sie vergleicht, die so genannten und teils widersprüchlichen „Forschungsergebnisse“, die Ungereimtheiten feststellt und das Buch von Frank Grondkowski gelesen hat, dann kann es ganz gut sein, dass es einen packt und man sich selbst vor Ort das alles einmal anschauen möchte, denn die tatsächliche Monumentalität der archäologischen Stätten können Bilder kaum vermitteln. Und: Glauben ist gut, wissen ist besser. Doch werden wir irgendwann die Antworten auf die letzten Geheimnisse tatsächlich wissen?

Axel Ertelt (18.12.2010)

„Wer hat den Pharao geklaut? – Der etwas andere Reisebericht“. von Frank Grondkowski, 104 S. m. zahlr. Abb., Taschenbuch/Broschur, Individuell Verlag, Rüdersdorf bei Berlin, September 2009, ISBN: 978-3-935552-34-9, Preis: 11,90 €.
 

 
Die Bestattungs-Mafia 
Von Peter Waldbauer
 
Das Buch enthält zu viele Fehler und verpauschaliert 
 
Man kennt es eigentlich zur Genüge aus den Medien: Die aufbauschende und negative Berichterstattung über die Branche des Bestattungswesens. In TV-Beiträgen werden negative Beispiele eines Bestatters angeprangert – und alles wird so dargestellt, dass der Zuschauer glauben muss, dies sei die Tagesordnung bei allen Bestattern. Als Zeugen: irgendwelche „Kapuzenmänner“, deren Stimme verfremdet ist…
 
Damit wird dem Leser und Fernsehzuschauer (und jüngst auch in dem Buch: „Die Bestattungs-Mafia“ von Peter Waldbauer) immer wieder eingeredet, die Bestatter seien Halsabschneider, Abzocker und Betrüger. Es wird hier an (angeblichen aber leider unbewiesenen) negativen Einzelfällen (die es durchaus geben kann, was niemand abstreiten will) eine ganze Branche in Verruf gebracht, weil in entsprechender Darstellung, aufgebauscht, verallgemeinert und pauschaliert, der Leser oder Zuschauer dies so annehmen muss. Ihm bleibt praktisch keine andere Wahl. Ist also eine seriöse Bestattung und Bestattungsberatung in Deutschland nicht mehr möglich?
 
Genau auf diesen Zug springt auch Peter Waldbauer auf. Sicher hat auch er in einigen Dingen Recht. Aber ich muss mich da doch sehr wundern, wenn er behauptet, dass sich in der Bestattungsbranche „die abstoßendsten Typen und Charaktere“ versammeln und sich das dann liest, als bestehe die Branche nur aus: „notorische Trinker und Asoziale, Straftäter und Zuhälter, Psychopathen und Nekrophile“. (S. 20)
 
Das ist nicht nur eine schwerwiegende Beleidigung und Verleumdung aller in dieser Branche tätigen Personen, sondern man ist da auch direkt geneigt zu fragen: „Wie sieht es in den Reihen der Autoren (oder anderen Branchen) aus?“ Vielleicht mag es irgendwo den einen oder anderen solchen Typen geben. Das ist sicher nicht die Regel, wie es der Autor darstellt, sondern die Ausnahme, die in keiner Branche auszuschließen ist! Selbst als selbständiger Bestattungsunternehmer tätig, kenne ich unzählige Kollegen persönlich und kann nur bestätigen, dass es da im Großen und Ganzen ein freundschaftliches und gutes Verhältnis untereinander gibt und dass keiner der von Peter Waldbauer genannten Typen dabei ist. So sieht es beispielsweise in unserer ländlichen Gegend (Märkischer Kreis) aus, die man aber u. U. nicht mit der Situation in einer Großstadt wie Berlin vergleichen kann, auf die sich Peter Waldbauer offensichtlich beruft. Deshalb ist es absurd, immer alles zu verallgemeinern. Warum werden nie konkrete Beispiele mit Namen genannt? – Dann hätte auch die Branche selbst die Chance die schwarzen Schafe anzuprangern und dagegen vorzugehen.
 
Man gewinnt beim Lesen des Buches permanent den Eindruck: Jedes Mal wenn ein Bestatter für seine Dienstleistung etwas berechnet (egal wie viel), dann ist er der Buhmann, der Abzocker. Der Autor Peter Waldbauer will bei mehreren Sargträgerdiensten und Bestattungsunternehmen gearbeitet (genau gesagt: ausgeholfen) haben: „Als Bestattergehilfe blieb ich, was eventuelle Bereicherungsabsichten betraf, auf die bloße Rolle des Zuschauers festgelegt…“ (S. 17) Führte er dabei seine Tätigkeit ehrenamtlich aus und hat keinen Lohn angenommen? Sonst hätte er sich ja auch am „Geschäft mit dem Tod“ bereichert. Und müsste nach den Darstellungen des Autors nicht jeder ein Abzocker sein, der für eine Leistung bzw. seine Arbeit Geld bekommt – einschließlich der Arbeitnehmer in jeder Branche? Was ist denn mit dem Autor Peter Waldbauer selbst? Bekommt er für sein Buch etwa kein Honorar? Das wird doch wohl niemand ernsthaft glauben! Damit ist doch der Beweis erbracht, dass er nun beim „Geschäft mit dem Tod“ selber anständig mit abzockt…
 
Auch scheint es mit den Kenntnissen des Autors im Bestattungswesen nicht weit her zu sein. So heißt es auf Seite 20: „Die amtliche Leichenschau ist die Grundvoraussetzung jeder Bestattung.“ Das ist falsch! Richtig müsste es heißen: „Die ärztliche Leichenschau…“ Und die kann von jedem niedergelassenen Arzt durchgeführt werden. Von Amtswegen, also durch einen Amtsarzt, erfolgt eine Leichenschau nur als zusätzliche Leichenschau bei einer Feuerbestattung.
 
Wenige Seiten später heißt es, dass die Bestatterverbände vorschreiben in der Werbung keine Preise zu nennen. Auch das ist falsch. So empfiehlt der Bundesverband Deutscher Bestatter bzw. seine jeweiligen Landesverbände, in denen viele Bestatter Mitglied sind, eine offene Preisauszeichnung, deren Preise selbstverständlich auch die Mehrwertsteuer (also den Endpreis für den Kunden) enthalten. Und wenn Preise genannt werden, sollen diese auch korrekt und vollständig sein und alle Posten enthalten.
 
Seit wann ist für die Handwerksrollen (egal, ob A oder B) die Industrie- und Handelskammer zuständig (wie im Buch auf Seite 33 behauptet)? Auch dass eine absolute Falschinformation von Peter Waldbauer, die auch das Lektorat unbemerkt überstand. Für die Handwerksrollen ist nach wie vor die Handwerkskammer zuständig!
 
Bei soviel Falschinformationen und Fehlern schon auf den ersten 33 Seiten (da der Text einschließlich Vorwort erst nach einem zig Seiten umfassenden Inhaltsverzeichnis auf Seite 15 beginnt und zwischendurch auch noch zwei halbe leere Seiten und eine ganze Leerseite enthalten sind, sind es bis S. 33 nur 17 Textseiten!) verliert man fast die Lust am Weiterlesen und fragt sich unweigerlich, sah das Manuskript zum Buch im Verlag überhaupt einen Lektor? Denn der ist doch auch dafür da, dass solch grobe Fehler und ganz offensichtliche Falschinformationen im gedruckten Buch nicht vorkommen. Schade, dass der normale Leser leider immer alles glaubt, was ihm im TV, oder wie hier in einem vermeintlichen Sachbuch aus einem renommierten Verlag, vorgesetzt wird. Damit hat sich auch der Verlag in die Fußstapfen der Boulevard- und Sensationspresse gegeben, die nur auf ein schnelles Geschäft aus ist und die es dabei scheinbar überhaupt nicht interessiert, ob sie Falschinformationen weitergibt. Und ist ein Thema nicht gut genug, wird es eben aufgepuscht und aus einer Mücke ein Elefant gemacht. Hauptsache, die Kasse stimmt bei den Abzockern der Medien- und Autoren-Mafia - möchte man jetzt sagen…
 
Ganze zwei Tage Pause habe ich mir gegönnt, bevor ich mich durchringen konnte diesen vor Fehlern und Falschinformation strotzenden Unsinn weiter zu lesen. – Und ich wurde ganz schnell „belohnt“, nämlich gleich auf der nächsten Seite (S. 34). Ab hier stellt Peter Waldbauer nämlich seine vermeintlichen Arten der Bestatter vor. Es fängt an mit dem „alteingesessenen Bestatter“. Die sind nach Waldbauer nämlich alle Millionäre. Na toll, schön wäre es ja. Ich führe unser Bestattungsinstitut bereits in der 3. Generation. Wir sind heute das älteste Unternehmen in unserer Stadt und dürften somit in diese Waldbauer-Rubrik“ fallen. Nun suche ich nach unseren angeblichen Millionen, die wir ja nach Peter Waldbauer besitzen müssten. Doch ich kann sie leider nicht finden, weder auf dem Dachboden, noch im Keller oder Sparstrumpf und erst recht nicht auf der Bank.
 
Als zweites wird der so genannte „Schreiner-Bestatter“ vom Autor aufs Korn genommen. Das sind alle die, die Bestattungen als Nebengeschäft betreiben und als Hauptgeschäft eigentlich eine Schreinerei haben. Hier, so Waldbauer, arbeiten ehemalige Strafgefangene auf Bewährung und „Schlägertypen mit tätowierten Unterarmen“ (S. 36). Dargestellt wird es so, dass der Leser unweigerlich den Eindruck gewinnt, dies wäre die Regel. Nun gibt es viele Menschen, die mit einer Tätowierung herumlaufen. Männlein und Weiblein gleichermaßen. Nach Waldbauer alles Schlägertypen. Nun, man kann über Tätowierungen denken wie man will, aber dies ist doch eine sehr ungeheure Diffamierung aller Tätowierten. Und, was soll dieser Unsinn mit den Strafgefangenen auf Bewährung? Vielleicht gibt es den einen oder anderen davon mal irgendwo in einer Schreinerei – genauso, wie in jeder anderen Branche auch – einschließlich in den Reihen der Autoren und in der Medienwelt.
 
Auf den Seiten 38 bis 40 stellt Peter Waldbauer dann den Typen des Betreuers vor, der eigentlich aus einem Sozialberuf stammt wie beispielsweise Krankenpfleger oder Betreuer. Deshalb auch der „Betreuer-Bestatter“. Erstaunlicherweise wird dieser Typ vom Autor gelobt (offensichtlich weil es ihn so gut wie gar nicht gibt). So soll er beim Beratungsgespräch etwa eine Stunde Zeit aufwenden, was bei Waldbauers Darstellungen kein anderer macht. Zum Trauergespräch schreibt er auf Seite 47 sogar: „Die ‚Trauergespräche’ sind dann meist von kurzer Dauer, in der Hälfte aller Fälle nicht mehr als etwa fünfzehn Minuten.“ Also, bei mir sind ein bis eineinhalb Stunden für ein Beratungsgespräch die Regel, manchmal sogar deutlich mehr. In 15 Minuten ist ein Trauergespräch unmöglich zu bewältigen. Da hat man ja kaum Zeit um alleine die zur Beurkundung notwendigen Daten und Fakten aufzunehmen. Und wenn Waldbauer dann noch das Trauergespräch als „Gezielte Desinformation“ (S. 46) bezeichnet, kann ich nur noch sagen: Das ganze Buch ist eine einzige gezielte Desinformation.
 
Und als letzten der „Bestatter-Typen“ kommt er schließlich zum „Funeral Master“ oder zu Deutsch dem „Bestattungsmeister“ (S. 40). Diesen gibt es erst seit ein paar Jahren. Bis vor wenigen Jahren war der Bestatterberuf nämlich überhaupt noch kein Handwerksberuf. Und nur in einem Handwerksberuf gibt es einen Meister. Um jetzt aber Missverständnisse auszuschließen: Der Bestatterberuf ist auch heute noch kein Handwerksberuf im Sinne eines Vollhandwerkes der Handwerksrolle A. Und deshalb kann es leider auch den deutschen Begriff des „Bestattungsmeisters“ nicht geben. Der Bestatterberuf wurde lediglich in die Handwerksrolle B eingestuft was bedeutet, dass er ein handwerksähnlicher Beruf ist. Deshalb musste der Begriff des eigentlichen „Bestattungsmeisters“ fremdsprachlich gewählt werden.
 
Peter Waldbauer mokiert sich dann darüber, dass es diesen Begriff des „Funeral Masters“ doch ursprünglich im englischen Sprachgebrauch gar nicht gibt. Natürlich gibt bzw. gab es ihn dort gar nicht. Außer in Deutschland gibt es in keinem anderen Land überhaupt einen Handwerksmeister. Nur in Deutschland muss man eine Meisterprüfung ablegen, um sich in einem Handwerk selbständig machen zu können! Aber das hat anscheinend der Autor auch alles nicht gewusst…
 
Offenbar in Unkenntnis der tatsächlichen Herkunft der so genannten „peace box“, einem Sarg aus Wellpappe (was der Autor [in Unkenntnis?] verschweigt), schreibt Peter Waldbauer diesen Begriff offenbar als Erfindung einem bayerischen Bestatter zu (auf S. 41 zwischen den Zeilen angedeutet), was ebenso falsch ist. Die „peace box“ ist eine Schweizer Erfindung (die wussten wohl nicht mehr wohin sonst mit dem Altpapier) und wird auch in der Schweiz hergestellt und hat sich in Deutschland nicht durchgesetzt.
 
Auf Seite 44 ist mal wieder des Autors Lieblingsthema an der Reihe: die Verdienste der Bestatter. Dazu macht er eine Statistik auf, in denen er Durchschnittswerte errechnet und so darstellt als wären diese die gültigen Zahlen für alle Institute. Nicht berücksichtigt werden die Größe der einzelnen Institute, die Größe der Städte und Gemeinden, sowie die Zahl der regionalen Sterbefälle. Die Statistik ist völlig nichts sagend für jeden Einzelfall und somit überflüssig und unsinnig. Halten wir es da mit dem deutschen Bankier Hermann Josef Abs (1901 – 1994), der zu Statistiken sagte: „Die Statistik ist wie eine Laterne im Hafen. Sie dient dem betrunkenen Seemann mehr zum Halt als zur Erleuchtung.“
 
Und immer wieder, praktisch quer durch ganze Buch, betont der Autor in unendlichen Wiederholungen, das der Bestatter Geld verdienen will: „Er wird ab jetzt eine ordentliche Stange Geld verdienen.“ (S. 51) „Der Bestatter will – wie jeder Geschäftsmann – Geld verdienen. – Punkt!“ (S. 52) Natürlich will auch der Bestatter Geld verdienen, nicht nur wie jeder andere Geschäftsmann auch, sondern vor allem auch wie jeder andere Arbeitnehmer und Autor auch! Denn irgendwo von muss ja auch der Bestatter leben…
 
„Bisher gibt es keinen ordentlichen Ausbildungsgang, der in diesen Beruf (des Bestatters) führt.“ Das behauptet Peter Waldbauer auf S. 54. Scheinbar hat er völlig vergessen, dass er bereits auf S. 33 richtig erkannt hatte: „Seit Oktober 2003 existiert der Lehrberuf der ‚Bestattungsfachkraft’.“
 
Dazu sei anzumerken, das die Evaluierung der ursprünglichen Erprobungsverordnung der Ausbildung zur Bestattungsfachkraft ergab, dass sich die Ausbildungsinhalte in der Praxis als stimmig erwiesen haben. Außerdem fand der Beruf bei den Auszubildenden und den Ausbildungsbetrieben große Zustimmung. Somit wird es nach der bereits vorliegenden Überarbeitung der Erprobungsverordnung die Ausbildung zur Bestattungsfachkraft auch weiterhin geben. Ab dem 1. August 2007 fing bereits das erste Ausbildungsjahr mit der überarbeiteten Verordnung an. – Und das war vor Erscheinen des Buches! (Quellen: Verordnung über die Berufsausbildung zur Bestattungsfachkraft vom 07. Mai 2007, Bundesgesetzblatt Teil I, Nr. 19 vom 14. Mai 2007, S. 673; Berichtigung der Verordnung über die Berufsausbildung zur Bestattungsfachkraft vom 29. Mai 2007, Bundesgesetzblatt Teil 1, Nr. 23 vom 01. Juni 2007. Vgl. Information des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) in Bonn. Hätte sich der Autor da doch mal besser informiert.
 
Ein weiteres Lieblingsthema, an dem sich Peter Waldbauer aufgeilt, ist seine haltlose Behauptung, dass die Bestatterbranche aus Kriminellen und Psychopathen bestehe. Daran zieht er sich auf S. 55 wieder einmal (zum 3. Mal) hoch und wiederholt sich auch hier permanent. Vorsichtshalber betont er (auch wiederholt), dass es auch Ausnahmen gebe. Er schränkt es aber sofort wieder ein, indem er anmerkt: „Aber das sind Ausnahmen, zu rechnen ist mit ihnen nicht.“ Damit will er wieder suggerieren, dass es diese Ausnahmen ja eigentlich gar nicht gibt…
 
Und das Fazit aus allem: Glauben Sie doch nicht alles, was Sensationsreporter und Autoren Ihnen vormachen wollen. In Deutschland gibt es den Bundesverband Deutscher Bestatter e.V., in dessen Landesverbänden viele Bestattungsinstitute (derzeit ca. 3.500, das sind rund 85 %) angegliedert sind. Der Verband bietet ständig Fortbildungskurse, in denen sich die angeschlossenen Bestattungsunternehmen weiterbilden können. Als eine Art besondere Qualifikation nach strengen Richtlinien zu Gunsten der Hinterbliebenen und für eine korrekte, Verbrauchergerechte Abwicklung einer Bestattung gibt es das geschützte Markenzeichen.
 
Es handelt sich dabei um einen Sarg vor einem dreiteiligen Kirchenfenster mit untenstehendem Hinweis: „Bestatter vom Handwerk geprüft“. Die Bestattungsunternehmen, die dieses Zeichen führen, werden nicht nur regelmäßig vom Verband geprüft sondern müssen sich auch regelmäßig weiterbilden. Das alles kostet eine Menge Geld, das die jeweiligen Bestattungsinstitute zu Gunsten des Verbrauchers investieren. 
 
Solchen Betrieben kann man vertrauen. Dort gibt es keinen Betrug und keine Abzocke. Wenn Sie eine Beerdigung von einem solchen Unternehmen durchführen lassen, dann können Sie getrost solche Berichte und Bücher vergessen, die Ihnen Angst machen und einreden wollen, die Branche sei eine „Mafia“. Die Bestatterbranche ist genauso wenig (oder viel) eine Mafia wie jede andere Branche (einschließlich Journalisten, Reporter und Autoren) auch... 
 
Resümierend muss ich sagen, ich bin sauer. Sauer über das Geld, welches ich für dieses Buch zum Fenster hinausgeschmissen habe. Und ich bin enttäuscht, enttäuscht vor allem über den Verlag, der es offenbar versäumt hat das Buch vor der Veröffentlichung einem kompetenten und sachkundigen Lektor lesen zu lassen. Bei einem Verlag wie Herbig hätte ich so viele und offensichtliche sachliche Fehler eigentlich nicht erwartet. 
Axel Ertelt
 
„Die Bestattungsmafia“ von Peter Waldbauer, 224 Seiten, ISBN 3776625409, Herbig Verlag, München 2007.
 

 
Das Rätsel: Unbekannte Flugobjekte
Von Hans-Werner Peiniger (Hrsg.)
 
Aus dem GEP-Archiv für die Interessenten des UFO-Thema 
 
Hans-Werner Peiniger, Herausgeber und Hauptverfasser dieses Buches, ist Gründungsmitglied und 1. Vorsitzender der Gesellschaft zur Erforschung des UFO-Phänomens e.V. (kurz: GEP e.V.) in Lüdenscheid. Dabei handelt es sich um eine Organisation, die auf wissenschaftlicher Basis das UFO-Phänomen und die eingehenden UFO-Sichtungsmeldungen untersucht.

Mit diesem Buch sollen in allgemein verständlicher Weise die Interessenten der UFO-Thematik angesprochen und korrekt informiert werden, da in der Öffentlichkeit zumeist ein falsches Bild durch die Boulevardpresse und diverse Talk-Shows in den TV-Medien verbreitet wird. Hinzu kommen Gruppierungen, die die ganze UFO-Thematik auf spiritueller Art und Weise (bis hin ins pseudoreligiöse Sektierertum) betreiben, was nicht gerade dazu beiträgt das UFO-Phänomen an sich wissenschaftlich ernst zu nehmen.

Dass man es aber ernst nehmen muss, zeigen deutlich die Meldungen, die täglich bis zu Hunderte Male weltweit eingehen. Und gerade seit dem Jahr 2006 ist auch in Deutschland ein verstärkter Anstieg von UFO-Meldungen (auch bei der GEP) zu verzeichnen.

Für viele bedeutet der Begriff "UFO" gleichsam "außerirdisches Raumschiff". Das ist grundsätzlich völlig falsch und diese allgemeine Volksmeinung trägt ebenfalls nicht dazu bei, dass sich viele Wissenschaftler mit dem UFO-Phänomen auseinandersetzen. Und deshalb erfährt der Leser des Buches auch im ersten Kapitel einmal etwas "Grundsätzliches zur UFO-Forschung".


Der Begriff "UFO" ist lediglich ein Kürzel und bedeutet nichts anderes als "Unbekanntes Flug-Objekt" bzw. auch "Unidentifiziertes Flug-Objekt". Bei einem UFO haben wir es also mit einem (in der Regel) fliegendem (bzw. in der Luft befindlichen) Objekt zu tun, welches zum Zeitpunkt der Beobachtung für den Beobachter nicht erklärbar (also nicht identifizierbar und somit unidentifiziert) war.

Die Aufgabe seriöser UFO-Forscher ist es, solche Meldungen zu untersuchen und möglichst zu erklären, die beobachteten Objekte also zu identifizieren. 
Hans-Werner Peiniger und seine Mitautoren (Dr. Johannes Fiebag, Rudolf Henke, Michael Hesemann, Jochen Ickinger, Gerald Mosbleck, Achim Th. Schaefer, Wolfgang Schroeder, Uli Thieme und Werner Walter) geben mit diesem Buch einen hervorragenden Einblick in die seriöse und wissenschaftliche UFO-Forschung. Gleichzeitig werden auch einige der interessantesten UFO-Fälle der GEP vorgestellt.

Eines der bekanntesten Ereignisse, die durch die UFO-Szene "geistern" ist der angebliche UFO-Absturz von Roswell in Texas. Seit ein paar Jahren kursiert ein Film in den Medien, der angeblich die Untersuchung eines außerirdischen Astronauten zeigt, der seinerzeit bei dem Absturz in Roswell ums Leben kam. Diesem Kuriosum der UFO-Forschung widmen Achim Th. Schaefer und Uli Thieme ihre Beiträge und legen dabei erdrückende Beweise vor, die gegen die Hypothese eines UFO-Absturzes sprechen und den Film als Fälschung entlarven.

Alles in allem ein sachlich und unspektakuläres Buch, das einen wertvollen Beitrag zur seriösen UFO-Forschung darstellt und deshalb von mir unbedingt empfohlen werden kann. Wer sich näher für die Thematik interessiert oder sich damit auseinandersetzen will, der ist mit diesem Buch gut beraten. Es ist sein Geld wert.

Wer jedoch Lektüre über außerirdische Raumschiffe und Aliens sucht, der sollte im richtigen Bereich suchen: unter Science Fiction! 
Axel Ertelt
 
„Das Rätsel: Unbekannte Flugobjekte“ von Hans-Werner Peiniger (Hrsg.), 285 Seiten, Pabel-Moewig Verlag, Rastatt 2002. 
 

 
Der schweigende Stern 
Von Roland Roth (Hrsg.)
 
Ein faszinierendes Buch über die Welt der Geheimnisse 
 
Bei dem vorliegenden Buch handelt es sich um eine Anthologie zahlreicher Autoren, herausgegeben von Roland Roth. Der Untertitel verspricht viel: „Aus der Steinzeit in den Weltraum - Geheimnisvolles Wissen und rätselhafte Welten“. Aber kann das Buch wirklich halten, was der Titel verspricht? 
 
Es handelt sich hier um eine Mischung aus den unterschiedlichsten Bereichen, die gemeinhin den „Grenzwissenschaften“; zugeschrieben werden. Seien es Kapitel über parapsychologische Phänomene wie „Geisterstimmen“ oder „Geister und Phantome“, „Voodoo“ oder Berichte über Menschen, die scheinbar im Nichts verschwinden (verschollen in Zeit und Raum?), oder seien es Spekulationen über die Abstammung des Menschen (mit „Hinweise auf außerirdische Experimentatoren“). Gab es eine Laser-Technologie vor Urzeiten? Außerirdische und das Tunguska-Rätsel... 
 
Dies alles und noch viel mehr sind Themen, die im Buch aufgegriffen und behandelt werden. Gut geeignet also für alle Liebhaber und Fans des Geheimnisvollen, des Phantastischen und des Unbekannten. Themen aber auch, die in der Wissenschaft teilweise sehr umstritten sind. 
 
Auf jedes Thema einzeln einzugehen und jeden Autor und seine Beiträge detailliert vorzustellen, würde den Rahmen dieses Berichtes sprengen. Eines der interessantesten Kapitel im Buch ist sicherlich der Beitrag „Techno-Götter und phantastische Spuren - Hinweise auf geheimnisvolles Wissen rund um den Globus“ von Roland Roth. Hier geht es um Technologien alter Hochkulturen, von denen diese wussten und die sie zum Teil offensichtlich selbst genutzt haben. Jedenfalls deuten alte Überlieferungen, Sagen und Mythen darauf hin. 
 
So taucht dann unweigerlich auch die Frage auf: Gab es früher Sternentore? Ist diese Frage ernsthaft und berechtigt? Sternentore kennen wir nur als „Stargate“ von den Kinofilmen und der TV-Serie. Was dort in einem phantastischen SF-Action-Abenteuer gezeigt wird, könnte, wenn vielleicht auch nicht so spektakulär wie im Film, zumindest aber vom Prinzip her in unserer eigenen Vergangenheit Realität gewesen sein: Tore, durch die man ohne Zeitverlust an andere Orte gelangen konnte. 
 
Zugegeben, dies alles klingt phantastisch und ist kaum zu glauben. Aber: Unsere eigene Vergangenheit gibt uns heute noch mehr Rätsel als Lösungen. Es sind immer noch deutlich mehr Fragen unbeantwortet als beantwortet. Und zahlreiche Monumente rund um den Globus zeugen noch heute davon, dass unsere Vorfahren nicht so primitiv gewesen sein können, wie es uns die Wissenschaft und Lehrmeinung glauben machen wollen. Irgendetwas Geheimnisvolles liegt immer noch im Dunkel der Zeit verborgen und schlummert dem Tag entgegen, an dem das Licht endlich auch diese längst vergangene Epoche erhellt... 
 
Alles in allem ist die Anthologie von Roland Roth (Herausgeber) eine gut gelungene Mischung, die fasziniert. Was ist dran an all den Dingen? Eine endgültige Antwort kann auch dieses Buch nicht geben. Aber es zwingt den Leser zu eigenen Gedanken. 
 
Ich kann dieses Buch jedem empfehlen, der mehr wissen will als in den Schulen gelehrt wird. Tauchen Sie ein in die Welt der Phänomene. Ich bin sicher, Sie werden es nicht bereuen... 
Axel Ertelt (08.01.2016)
 
„Der schweigende Stern“ von Roland Roth (Hrsg.), 191 Seiten, ISBN 3931164179, MG Verlag, Plaidt 2006.
  

 
KulturSchock Thailand 
Von Rainer Krack
 
Damit das Traumland nicht zum Albtraum wird 
 
Es gibt - aus unserer westlichen Sicht - viele Länder, die als exotisch bezeichnet werden. Dazu gehört z.B. auch Thailand. Dieses südostasiatische Koenigreich, bekannt durch viele Filmreportagen und Berichte, wird meistens von seiner schönsten Seite dargestellt. Bunte, glitzernde Trachten, Rot-weiß-golden schillernde Tempel und nicht zuletzt die Bilder aus der Königsfamilie, lassen ganz schnell das Fernweh aufkommen.

Wer nun das erste Mal nach Thailand reist, kann ihn ganz schnell bekommen, den Kulturschock. Die Mentalität und Lebensweise ist hier völlig anders als bei uns in der so genannten westlichen Welt. Sobald man die Großstädte und Touristenmetropolen verlässt, wird es uns schlagartig bewusst. Hier kann alles so dicht beieinander sein: Reichtum und Armut, die Millionenvilla neben den Papp- und Wellblechhäusern der Armen, der Mercedes neben dem Uralt-Moped. Straßenverkäufer, Bettler und Garküchen (Essensstände auf Ziehkarren) prägen das Bild der Dörfer und Städte.

Vieles, was man sieht, mag einen schockieren, weil es bei uns nicht vorkommt, weil es anders, eben fremdartig, ist. Natürlich gibt es auch Touristen, die von alledem kaum oder nichts mitbekommen, weil sie in ihrem First-class-Hotel, abseits des Alltagslebens, direkt an einem abgesperrten Strand residieren und das Gelände nicht verlassen. Aber die könnten dann auch genauso gut an der Nord- oder Ostsee ihren Urlaub verbringen, denn von Land und Leuten, von Kultur und dem Alltagsleben bekommen sie eh nichts mit.

Um einen solchen Kulturschock zu mindern gibt es im Peter-Rump-Verlag die Buchreihe KulturSchock. Eines dieser Bücher, der „KulturSchock Thailand“, wurde von Rainer Krack, einem freiberuflichen Journalisten und Schriftsteller, der seit vielen Jahren in Thailand lebt, verfasst.

 Das Buch führt den Leser in eine andere Welt, eine andere Kultur und bereitet ihn vor auf dass, was er in Thailand sehen und erleben wird - außerhalb der Hotels und vielleicht auch außerhalb der üblichen Touristenpfade der Reiseindustrie. Es bringt die Lebens- und Denkweise der Thais nahe. Dieses Buch ist eine gute und manchmal sogar spannende Lektüre für alle, die zum ersten Mal nach Thailand reisen wollen, um gut vorbereitet zu sein und nicht im Land ins sprichwörtliche Fettnäpfchen zu treten. Aber auch mancher, der bereits einmal dort war, wird sicher noch viele interessante Neuigkeiten darin finden.


Ich kann dieses Buch jedem empfehlen, insbesondere den Thailand-Neulingen...  
Axel Ertelt
  
„KulturSchock Thailand“ von Rainer Krack, 264 Seiten, durchgehend illustriuert, Farbe, Register, Glossar, Format 18,0 x 12,0 cm, TB, Peter Rump Verlag, Bielefeld, aktuell = 11. Auflage 2009.
 

 
Geschichten aus Thailand 
Von Günther Ruffert
 
Köstliches Lesevergnügen - Lustiges und Nachdenkliches 
 
In „Geschichten aus Thailand“, Günther Rufferts erstem Buch, beschreibt der Autor erstmals die ganz alltäglichen Alltagsgeschichten aus Thailand. Der Text ist gut und flüssig geschrieben, so dass das Lesen Spaß macht. Die Geschichten und Episoden im Buch sind aus unserer Sicht recht amüsant und durchaus auch spannend geschrieben. Aber es gibt auch eine ganze Reihe von Dingen, die zum Nachdenken anregen...

Der Leser des Buches erfährt hier, wie die Thais leben, was sie denken und wie sie handeln - im Umgang mit den Farangs (so nennen die Thais die westlichen Ausländer).

Für jemanden, der noch nie das thailändische Alltagsleben kennen gelernt hat, ist dieses Buch ein erster guter Eindruck thailändischer Mentalität - vor allem bei der Landbevölkerung, denn in den Großstädten und Touristenmetropolen hat sich in dieser Hinsicht schon so manches geändert und damit auch den Touristen angepasst.

Wer allerdings nähere Beziehungen, allen voran familiäre Bindungen, zu Thailand hat, der findet vermutlich nicht allzu viel Neues in den „Geschichten aus Thailand“. Zumeist sind es ja die Männer (aber nicht nur), die mit einer Thai verheiratet sind. Der Großteil von ihnen wird viele der geschilderten Geschichten schon einmal selber so - oder ganz ähnlich - erlebt haben.

Aus diesem Grunde ist das Buch auch eine empfehlenswerte Lektüre für all jene Farangs, die vielleicht eine Beziehung zu einer/einem Thai eingehen wollen. Hier lernen Sie, was sie erwartet, wenn sie sich später im thailändischen Teil der Familie aufhalten und zurechtfinden wollen.

„Geschichten aus Thailand“ ist das Original. Hier wurden erstmals einem breiten Publikum solche Alltagsgeschichten aus Thailand vorgestellt. Dies macht das Buch gerade so interessant und lesenswert. Nachahmer gibt es inzwischen einige. Die ameisten davon können Günther Rufferts „Geschichten aus Thailand“ aber kaum das Wasser reichen...


Wenn Sie im nächsten Urlaub nach Thailand fliegen wollen, dort aber mehr sehen und erleben möchten als nur am Strand zu liegen oder an der Bar zu sitzen, dann kann ich Ihnen die Lektüre dieses Buches nur empfehlen, mit der Sie sich auf eine lesenswert amüsante Art ausgezeichnet auf ein Miteinander mit der thailändischen Bevölkerung vorbereiten können... (Günther Ruffert verstarb am 26. April 2010 in Thailand.) 

Axel Ertelt

Günther Ruffert: „Geschichten aus Thailand“, 198 Seiten, ISBN 978-3-929403-19-0, Heller Verlag, Taufkirchen, aktualisierte Neuauflage 2006. 
 

 
Farang in Thailand 
Von Günther Ruffert
 
Neue Geschichten aus Thailand - amüsant, unvergesslich 
 
Als „Farang in Thailand“ zu leben ist nicht einfach - zumindest nicht für längere Zeit. Günther Rufferts zweites Buch gibt einen guten Überblick über dieses Land in Südostasien mit seinen Bewohnern, ihrer Mentalität, ihrem Denken und all den ganz alltäglichen Dingen. Dazu gehören die Benimmregeln - etwas andere als bei uns - genauso wie das Zusammenleben der Thais mit den unzähligen Geistern die es hier gibt und die das Alltagsleben vieler Thais bestimmen.

So widmet Günther Ruffert diesem Thema gleich ein ganzes Kapitel („Religion und Aberglaube“). Der Aberglaube, der Animismus, hat sich heute in Thailand fest mit dem Buddhismus vermischt, könnte man meinen, wird aber eigentlich nur vom thailändischen Buddhismus toleriert. Der Buddhismus ist ja bekanntlich die toleranteste aller Weltreligionen. Die weit verbreitete Ansicht, die Geister (in Thailand) seien gleichzusetzen mit dem, was wir hier unter Gespenstern verstehen, ist grundsätzlich falsch und kann zu fatalen falschen Schlussfolgerungen führen. Auch hierzu beschreibt Günther Ruffert, warum dies so ist und wie man dies wirklich betrachten muss und sollte, um auch das Leben der Thais mit den Geistern richtig zu verstehen.

Auch amüsante neue Geschichten und Episoden aus dem Land sind wieder fester Bestandteil im Buch. Genau, wie in seinem ersten Buch „Geschichten aus Thailand“ auch. Dieses zweite Ruffert-Buch, „Farang in Thailand“, könnte beinahe als Pflichtlektüre für alle Farangs angesehen werden, die einen größeren Bezug zum Land haben als der herkömmliche Durchschnittstourist und Pauschalreisende.


Seien es die Farangs, die mit einer (bzw. auch einem) Thai verheiratet sind und im Urlaub die Familie in Thailand besuchen, oder seien es die Residenten (quasi eine Art Auswanderer), die mit ihrem thailändischen Partner hier in Thailand leben wollen - oder auch hier das Rentnerdasein genießen. Sie alle können aus diesem Buch viel lernen, um nicht von einem Fettnäpfchen ins andere zu treten und damit permanent ihr Gesicht zu verlieren...

 Aber letztlich können wir alle aus dem Buch noch etwas lernen: In Thailand gehen die Uhren halt noch etwas anders... (Günther Ruffert verstarb am 26. April 2010 in Thailand.) 
Axel Ertelt
 
Günther Ruffert: „Farang in Thailand“, 270 Seiten, ISBN 978-3-929403-12-1, Heller Verlag, Taufkirchen, aktualisierte Neuauflage 2007.
 

 
Nelles Map Bangkok and Greater Bangkok
Vom Nelles Verlag
 
Ein guter Begleiter durch die Millionenmetropole Bangkok 
 
Bangkok - Millionenmetropole und Landeshauptstadt im Herzen Thailands. Sitz der Regierung und des Königspalastes. Aber auch berühmt und berüchtigt wegen seiner teils chaotischen Verkehrsverhältnisse, an denen auch die in den letzten Jahren gebauten Hochstrassen (auf Brückenpfeilern gebaute, autobahnähnliche Schnellstrassen) wegen der Maut kaum etwas ändern konnten. Häufig quält sich der Verkehr mehr stockend und stehend als fahrend von einem Ende Bangkoks zum anderen. Und je nachdem, von wo nach wo man möchte, ist man zu Fuß unter Umständen deutlich schneller.

Da hilft dann aber nur eine gute Karte, wenn man sich, der Landessprache nicht mächtig, im Gewirr dieses Großstadtdschungels zurechtfinden will. Selbst mehrmals in Bangkok unterwegs suchte ich nach einer wirklich guten und brauchbaren Karte. Von gut einem Dutzend verschiedener Karten sagt mir bis heute die Nelles Map „Bangkok“ am meisten zu, da sie nicht nur detaillierter als die meisten anderen ist, sondern auch alle wichtigen Stellen (Wats/Tempel, Botschaften, Sehenswürdigkeiten usw.) in der Großstadt Bangkok eingezeichnet enthält.

Vorhanden ist zum einen eine Großraumkarte (Bangkok und näheres Umfeld/Außenbezirke) im Maßstab 1:75.000 und eine detaillierter dargestellte Innenstadtkarte im Maßstab 1:15.000. Auch wenn nicht alle „Schleichwege“ (die man meistens sowieso besser meiden sollte) enthalten sind, mit dem City-Plan 1:15.000 können Sie sich praktisch nicht verlaufen und finden immer wieder zu Ihrem Ziel oder zu Ihrem Ausgangspunkt zurück. Dazu ist auch der vorhandene Straßen-Index eine wertvolle Hilfe, anhand dessen man leicht eine gesuchte Strasse auf der Karte finden kann.

Doch unterschätzen Sie die Größe der Stadt nicht. Was auf der Karte wie ein „Katzensprung“ aussieht ist in der Realität ein gewaltiger Fußmarsch! Haben Sie die ausgebreitete Karte auch mit einem einzigen großen Schritt „durchquert“, real benötigten Sie dafür (Luftlinie!) ganze 15.000 Schritte. In der Realität der verwinkelten Gassen bedeutet dies dann mehr als das Doppelte.

Wenn ich in Bangkok unterwegs war (oder zukünftig auch bin), war mir (bzw. wird mir sein) die Nelles Map „Bangkok“ immer mein wertvollster Wegbegleiter. Ich möchte sie nicht mehr missen und meine daher auch, sie ist ihr Geld auf jeden Fall wert! 
Axel Ertelt
 
Landkarte/Stadtplan: „Nelles Map Bangkok and Greater Bangkok“, Maßstab 1:15.000 / 1:75.000, ISBN 978-3-86574-004-5, Nelles Verlag, München, aktuelle Ausgabe 2009.
 

 
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